Neues Wasserwerk gesegnet
Langfristig sichere und zukunftsfähige Trinkwasserversorgung gewährleistet
Nach knapp sechsjähriger Planungs- und Bauzeit wurde am Freitag die neustrukturierte Wasserversorgung auf dem Gelände des Wasserwerkes Eschau eingeweiht und offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde unter der Leitung von Christian Schreck gemeinsam vom Musik- und Fanfarenzug Eschau, vom Bläserchor Sommerau und vom „Spessartklang“ Hobbach.
„Alles ist aus dem Wasser entsprungen und alles wird durch Wasser erhalten.“ Bürgermeister Gerhard Rüth (CSU) zitierte in seiner Ansprache den Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft und auch viele Bürger waren zu der rund 90-minütigen Feier gekommen. Es sei ein zentrales Anliegen der Gemeinde, die Bürger mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, so Rüth.
Der Bürgermeister erinnerte, dass die Grundlage für die Neustrukturierung die vom Ingenieurbüro Jung GmbH (Kleinostheim), ausgearbeitete und vom Gemeinderat gebilligte Studie vom Juni 2016 sei. Bereits vor 19 Jahren habe es die erste Studie gegeben. Die Situation der Trinkwasserversorgung entsprach damals nicht mehr den gesetzlichen Regelungen und Vorgaben. Das Landratsamt Miltenberg und das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg hatten deshalb die Gemeinde nachdrücklich aufgefordert, für eine dauerhafte und zukunftsfähige Trinkwasserversorgung zu sorgen, und deshalb die Genehmigung für die Nutzung der Weidenbrunnenquelle Eschau befristet bis 31. Dezember 2020 verlängert. Deshalb bestand Handlungsdruck.
Rüth betonte, das man große Dinge wie die Wasserversorgung nur gemeinsam umsetzen könne und jeder seinen Beitrag dazu leisten müsse. Er hob hervor, dass diese Solidarität kennzeichnend für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes war. Der Bürgermeister erinnerte, dass das Projekt mit 70 Prozent durch Verbesserungsbeiträge und zu 30 Prozent über die Wassergebühren finanziert werde. Er freute sich, dass trotz der hohen Investitionen die Wassergebühren im Ausführungszeitraum sogar deutlich gesenkt und in einem sozialverträglichen Rahmen gehalten werden konnten. Die Wassergebühr beträgt seit 1. Januar 2023 3,17 Euro (brutto) und wurde damit gegenüber dem vorherigen Kalkulationszeitraum um 0,77 Euro (brutto) reduziert.
Erst wenn alle Kosten endgültig feststehen und der Freistaat Bayern die in Aussicht gestellte Förderung ausbezahlt hat, könne endgültig gesagt werden, ob und in welcher Höhe Bürger Geld zurückerhalten.
Eine wesentliche Verbesserung gebe es für den Ortsteil Sommerau. Dort wurde eine Ringversorgung aufgebaut. Bisher gab es nur eine Versorgungsleitung über die Elsavastraße. Aufgelöst werden soll die aktuell noch bestehende Versorgungsleitung von Eichelsbach nach Hobbach.
Aufgrund der Größe der neuen Anlage wird künftig die Technische Betriebsführung vom Abwasserzweckverband Main-Mömling-Elsava (AMME) ausgeführt, der weiterhin vom Bauhof und vom Wasserwart unterstützt wird. Die Segnung nahmen Pfarrerin Romina Englert und Monsignore Franz Leipold vor. Sie zitierten aus dem 4. Kapitel des Johannesevangeliums den Jakobsbrunnen und erinnerten, dass es in biblischen Zeiten noch keine Wasserwerke gab, aber die Brunnen früher schon Dorftreffpunkte gewesen seien.
Grußworte sprachen der Stellvertretende Landrat Günther Oettinger, Baudirektorin Jane Korck vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, Andreas Baur vom Planungsbüro BAURCONSULT (Hassfurt) und Benjamin Bartsch vom Projektsteuerer Büro CDM Smith.
Nach dem offiziellen Teil bestand die Möglichkeit an Führungen im Wasserwerk teilzunehmen. Anschließend fand ein Umtrunk statt.
Autor:Markt Eschau aus Eschau |
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