Neuer Bürgermeister von Eschau
Gerhard Rüth tritt Nachfolge von Michael Günther an

Gerhard Rüth, ehemaliger Pressesprecher und Büroleiter des Büros des Landrats im Landratsamt Miltenberg, ist seit 1. Mai neuer Bürgermeister von Eschau. | Foto: privat
  • Gerhard Rüth, ehemaliger Pressesprecher und Büroleiter des Büros des Landrats im Landratsamt Miltenberg, ist seit 1. Mai neuer Bürgermeister von Eschau.
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Eine Ära ist zu Ende gegangen: Gerhard Rüth, der langjährige Pressesprecher und Büroleiter des Büros des Landrats im Landratsamt Miltenberg, hat letzte Woche das Landratsamt verlassen, um sich seiner Aufgabe als neu gewählter Bürgermeister von Eschau zu widmen.

Kein leichter Abschied

„Kein leichter Abschied“, bekennt Gerhard Rüth an seinem letzten Arbeitstag, zumal dieser in Zeiten von Corona unter besonderen Umständen stand. „Ich konnte keinen Ausstand feiern und mich auch nicht in der üblichen Weise von Mitarbeitern und Weggefährten verabschieden. Die lange Zeit hier hat mich doch sehr geprägt.“

Duales Studium gehobener Dienst

Gerhard Rüth hat seine Laufbahn im Landratsamt Miltenberg am 01.09.1981 mit einem dualen Studium für den gehobenen Dienst an der Hochschule für den Öffentlichen Dienst in Hof begonnen. Im Herbst 1984, nach 6 Semestern Studium, wurde er Sachgebietsleiter des Sachgebiets Brand- und Katastrophenschutz, was er bis 1990 ausübte. „Hauptaufgabe war die Koordination der Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, THW und Bayerisches Rotes Kreuz. In diese Zeit fallen beispielsweise die Unwetterkatastrophe in Leidersbach im Jahr 1987, verschiedene Main-Hochwasser und die Stürme ´Vivian´ und ´Wiebke´ im Februar 1990.“

Büroleiter Büro des Landrats

Im November 1986 wurde Roland Schwing zum neuen Landrat des Landkreises Miltenberg gewählt. Eine seiner Neuerungen war unter anderem die Einrichtung eines so genannten Büros des Landrats im Jahr 1990. „Er bat mich, die Stelle des Büroleiters und seines Pressesprechers zu übernehmen und ich sagte zu“, erinnert sich Rüth an die Anfänge. „Eine der ersten Aufgaben in diesem Bereich war nach der Wiedervereinigung die Übernahme einer Partnerschaft mit dem Landkreis Ilmenau in Thüringen. Dazu zählten Kooperation und Unterstützung beim Aufbau der Verwaltung, was ich als Partnerschaftsbeauftragter begleitete. Weitere wichtige Themen als Büroleiter des Landrats war der Modernisierungsprozess in bundesdeutschen Landkreisverwaltungen, den Landrat Schwing seit 1993 als Gründungsmitglied des Innovationsringes ´Kreisverwaltung der Zukunft´ des Deutschen Landkreistages und von 1997 bis zum Amtsende 2014 als Leiter des Bayerischen Innovationsrings maßgeblich prägte. Darüber hinaus waren die kommunalen Themen von Landrat Schwing wie der Bau der Mainbrücke zwischen Sulzbach und Niedernberg auch Meilensteine meiner Arbeit.“

Unternehmensbereichsleiter Organisation und Personal

Mit Schwings Eintritt in den Ruhestand und der Wahl von Dietmar Fieger zum Obernburger Bürgermeister im Jahr 2014 bewarb Gerhard Rüth sich auf die vakante Stelle des Leiters im Unternehmensbereich Organisation und Personal, die bis zu diesem Zeitpunkt Fieger innehatte. „Die letzten sechs Jahre kümmerte ich mich um Personal, Organisation, IT, Digitalisierung und den Breitbandausbau in den Gemeinden. Das Thema Asyl war ebenfalls ein großes Thema, daher war viel geboten.“

Zweiter Bürgermeister seit 2014

Seine politische Karriere begann Gerhard Rüth erst relativ spät im Jahr 2014. „Ich ließ mich auf der CSU-Liste meiner Heimatgemeinde aufstellen, hegte allerdings keine großen Hoffnungen. Umso größer waren die Überraschung und die Freude, als ich tatsächlich gewählt wurde. Dann ging es Schlag auf Schlag. Nachdem Bürgermeister Michael Günther erst durch Stichwahl im Amt bestätigt wurde und die CSU stärkste Fraktion im Gemeinderat war, wurde ich auch noch zum zweiten Bürgermeister gewählt.“ Bereits 2018 vertrat er in dieser Funktion den krankheitsbedingt abwesenden Michael Günther. „Es waren schwierige Entscheidungen im Bereich der Wasserversorgung zu treffen, die mit einer Bürgerversammlung und Kostensteigerungen einhergingen. Daneben war ich auch immer noch in meinem Job als Unternehmensbereichsleiter Organisation und Personal im Landratsamt gebunden. Das war eine große Herausforderung, die aber auch viel Spaß gemacht hat.“

Wahl zum Bürgermeister 2020

Die positive Wirkung der Vertretung des Bürgermeisters nach außen ließ nicht lange auf sich warten. „Nachdem klar war, dass Michael Günther nicht mehr kandidieren wird, wurde ich gefragt, ob ich mich zur Wahl des Bürgermeisters von Eschau aufstellen lassen würde“, so Rüth weiter. „Diese Entscheidung machte ich mir nicht leicht, denn ich hatte ja eine starke Verbindung zum Landratsamt. Ich habe schwer mit mir gekämpft! Letztlich ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf und warf meinen Hut in den Ring, um zu schauen, was passiert. Das Ergebnis der Wahl am 15. März war dann eindeutig. Ich habe mich riesig gefreut und bin sehr dankbar, dass ich mit über 90 Prozent der Stimmen gewählt wurde. Das ist ein toller Vertrauensvorschuss, aber auch Auftrag und Verpflichtung zugleich, die Zukunftsaufgaben unserer Gemeinde anzugehen.“

Zukunftsaufgaben der Gemeinde

Welche dies sein werden, umreißt Gerhard Rüth in groben Zügen. „Zunächst geht es natürlich um das Thema Corona, das nachhaltige Auswirkungen auf die Kommune und auf unsere finanzielle Situation haben wird. Wir werden versuchen, Gesellschaft und Wirtschaft stabil zu halten und alle dazu notwendigen Maßnahmen von Seiten der Kommune ergreifen. Es geht hier um unser Mehr-Generationen-Netzwerk und um die Aufrechterhaltung unserer Schule. Feste und Jubiläen der Vereine sind abgesagt, vieles wird sich auch für die Vereine ändern. Wir werden uns überlegen, welche Hilfen wir den Vereinen seitens der Gemeinde bereitstellen können.“

Garantiert keine Langeweile

Aber auch andere Themen hat Gerhard Rüth bereits auf seiner Agenda. „Die Weiterführung und Neustrukturierung der Wasserversorgung mit Leitungsbau und Bau eines neuen Wasserwerks ist eines davon. Für unseren Kindergarten ist die Entwicklung einer Neukonzeption geplant. Wir möchten Arbeitsplätze in den Ort bringen und dazu das Gewerbegebiet ´Quelle´ erschließen, aber auch Baumöglichkeiten für Familien schaffen. Die innerörtliche Dorfentwicklung soll vorangetrieben werden und für unseren Wohnpark am Mühlbach steht jetzt der zweite Bauabschnitt an. Es wird also bestimmt nicht langweilig!“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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