Unternehmergespräch
CSU (AG) Umwelt: Windkraft-Pionier im Landkreis Miltenberg
Die Arbeitsgruppe Umwelt des CSU-Kreisverbandes Miltenberg informierte sich im Rahmen eines Unternehmensgesprächs zum Thema „moderne Windkraftanlagen“. Mit dem brasilianischen Luftfahrtingenieur Odilon Camargo konnte ein international renommierter Gesprächspartner begrüßt werden.
Camargo, der sich bereits seit 1976 mit dem Thema Windkraft und Aeronautik beschäftigt und sein erstes Rotorblatt bereits 1978 designte, arbeitete 1980-1981 am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR- Stuttgart) und war maßgeblich an dem Design von DEBRA beteiligt. In dieser Zeit arbeitete er mit Prof. Dr. Ulrich Hütter, dem Vater der Windenergie zusammen. In den Jahren 1991 – 2001 wurde der Windatlas für Brasilien und Uruguay mit seiner Firma "Schubert-Camargo" erarbeitet. Er begleitete mehrere Projekte mit dem Grün-der von Enercon, Aloys Wobben für den Markt in Brasilien und war stets an der Weiterentwicklung neuer Technologien interessiert. 2016 gründete Camargo mit weiteren Experten das Unternehmen Nabrawind in Pamplona (Navarra,Spanien).
Der brasilianische Ingenieur widmet sich mit dem neuen Unternehmen besonders dem Design und der Entwicklung fortschrittlicher Windtechnologien. So liegt das Hauptaugenmerk auf der Reduzierung der Gesamtkosten, Umweltaspekte wie Vermeidung von Flächenfraß, weniger Waldabholzung, uvm. Ebenso liegt der Focus seiner Entwicklungen auf Lösungen zur Überwindung logistischer Barrieren.
Odilon Camargo stellte der AG seine unterschiedlichen Lösungen vor. Hierbei waren zwei besonders interessant. Zum einen ein modulares System, welches die Herstellung von Rotorblättern in zwei oder mehr Teilen ermöglicht, sodass diese separat transportiert und vor Ort montiert werden können. Auch hier der Ansatz zum Recycling der Rotorblätter in der Zukunft. Zum anderen die Drei-Säulen-Struktur, die sich in Form eines Selbstmontagesystems vor Ort (Selferectin-System) verwendet lässt. Somit wird auf eine großflächige Versiegelung verzichtet und zu dem wird weitaus weniger Platz für die Errichtung der WKA benötigt. Zuletzt konnte mit diesem System eindrucksvoll der Beweis angetreten werden, in dem man den höchsten Turm mit dieser Technologie in Marokko in kürzester Zeit installiert hatte.
Die Mitglieder der AG Umwelt zeigten sich begeistert von den Entwicklungen sowie der kurzen Präsentation der neuesten Idee von Camargo. Wichtig sei, so war man sich einig, dass der Ausbau immer mit, nicht gegen, die Bürger erfolgen darf.
Camargo versicherte, dass er bei seinem nächsten Besuch in Deutschland von den nächsten Schritten der Weiterentwicklungen und Installationen berichten werde.
Autor:Christian Schreck aus Eschau |
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