900ste Besucherin im Skulpturengarten von Karin und Wolfgang Günther
Die Führungen im Skulpturengarten von Karin und Wolfgang Günther im Eschauer Ortsteil Sommerau sind höchst beliebt. Am 13. Juni hatte sich eine Gruppe aus Hanau angesagt, die sich regelmäßig einmal im Monat zu einem Literaturkreis zusammenfindet. Die Leiterin, Gerlinde Seelmann, war im vergangenen Jahr nach Sommerau gekommen, um an einer Führung teilzunehmen und hingerissen von der Kunstschau und von der außergewöhnlichen Führung.
Die Begeisterung hat sie an den Literaturkreises weitergegeben und die Mitglieder so neugierig gemacht, dass 35 Teilnehmer bei der Fahrt nach Sommerau dabei waren. Über 900 Menschen haben bisher an den Führungen teilgenommen. Die 900ste Besucherin wurde am 13. Juni gezählt. Annemarie Antl vom Hanauer Literaturkreis war völlig überrascht, als Karin Günther ihr ein Buchgeschenk überreichte. »Ich freue mich sehr darüber«, sagte sie.
Das Besondere an den Führungen sind nicht nur die farbenfrohen und nachdenklich stimmenden Skulpturen, die Karin Günther geschaffen hat und die das parkähnliche Gelände schmücken, sondern auch die Erläuterungen von Wolfgang Günther zu dem 500 Jahre alten Gebäude, das einstmals den Freiherren von Fechenbach als Forsthube diente, später dann zu einem Adelspalais an- und umgebaut wurde. 1897 war es von seinen Urgroßgeltern Mary und Richard Wehsarg gekauft worden.
Der mehrfach begabte Arzt Richard Wehsarg war als »reitender Doktor« und regionaler Held in die Geschichte eingegangen, weil er seine Patientenbesuche hoch zu Roß vornahm. Er hatte das erste Spessart-Heft herausgeben und maßgeblich den Bau der Spessartbahn vorangetrieben. Außerdem war er Maler und Autor. Seit 1987 wohnen Karin und Wolfgang Günther in dem geschichtsträchtigen Gebäude, haben es gemeinsam mit ihren Kindern aufwendig saniert und den Skulpturengarten angelegt. Seit 2010 bieten sie Führungen für interessierte Besucher an.
Karin Günther erklärte im Atelierhäuschen ihre Arbeitsweise, zeigte den interessierten Teilnehmern bei einem Rundgang die vielen Skulpturen und berichtete über die Ideen und Inspirationen, die dahinter stecken. Die Besucher zeigten sich fasziniert von den Eindrücken, die sie mit nach Hause nahmen: Ein liebevoll restauriertes ehemaliges Fechenbachsches Adelspalais mit einem Gartenparadies, wo Natur und Kunst eine Symbiose bilden und von einer kleinen Burg mit dem Namen Malepartus (bezeichnet in der Tierfabel die Wohnung des Fuchses) begrenzt wird. Unmittelbar daneben befindet sich ein putziges Häuschen, das von der Familie komfortabel saniert wurde und vermietet ist.
Anmeldungen für eine private Führung unter Tel. 0 93 74 / 71 68 oder E-Mail: wogue@gmx.net, Internet:
Autor:Ruth Weitz aus Obernburg am Main |
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