Hochwasser-Audit Markt Eschau
Erfolgreiche Teilnahme des Marktes Eschau am Hochwasser-Audit
Der Markt Eschau hat erfolgreich am Hochwasser-Audit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. aus Hennef (DWA) teilgenommen. Diplomingenieur Norbert Schneider überreichte im Rahmen der Sitzung des Marktgemeinderates das Zertifikat „Hochwasser-Audit“ Eschau.
Hochwasser und Starkregen bleiben in Eschau ein großes Thema, betonte 1. Bürgermeister Gerhard Rüth, da Extremwetterlagen zunehmen. Die Kommunen müssten deshalb widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen von Extremwetterlagen werden. Bereits im Mai 2022 hatte der Gemeinderat die Grundsatzentscheidung getroffen, ein nachhaltiges kommunales Starkregen- und Sturzfluten-Risikomanagement zu entwickeln. Bereits intensiv werde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken das Programm boden:ständig umgesetzt.
Hierzu sollte ein Maßnahmenpaket mit kurzfristigen sowie flankierenden Maßnahmen getroffen werden und wie sich Kommunen gegen Hochwasser und Starkregen wappnen können. Das Hochwasser-Audit wurde von der DWA aus Hennef in einem zweitägigen Workshop Anfang Februar 2024 im Sitzungssaal des Rathauses durchgeführt. An dem Workshop nahmen DWA-Auditoren, politische Vertreter der Gemeinde, Beschäftigte der Verwaltung, des gemeindlichen Bauhofes und der gemeindlichen Wasserversorgung sowie die Freiwilligen Feuerwehren und der Kreisbrandrat des Landkreises Miltenberg teil. Bestandteil des Maßnahmenpakts ist auch die Durchführung eines Hochwasser-Audit, und wie sich Kommunen gegen Hochwasser und Starkregen wappnen können.
Über die Ergebnisse des Hochwasser-Audit berichtete Norbert Schneider, Auditor bei der DWA. Schneider betonte, dass die Beteiligung und das Engagement aller Teilnehmer am Hochwasseraudit sehr gut waren. Insgesamt sei Eschau im Bereich der Hochwasservorsorge schon recht gut aufgestellt, teilweise sogar sehr gut. Beispielsweise im Bereich der Bauleitplanung, aber es gebe auch Bereiche, in denen noch einiges zu tun ist. Schneider sagte, dass es aber nur wenige engagierte Personen in der Gemeinde gebe, die federführend den Großteil der Aktivitäten managen. Es bestehe dadurch die Gefahr, dass alles auf zu wenigen Schultern ruhe. Insgesamt sollte die Bevölkerung noch stärker in die Aktivitäten der Gemeinde mit eingebunden werden, beispielsweise über die Einrichtung einer eigenen Seite auf der Homepage der Gemeinde.
Als konkrete Maßnahme wurde bereits beschlossen, im Rahmen des jährlichen Marktes das Infomobil des Hochwasser-Kompetenz-Centrums (HKC) Köln kommen zu lassen und zusammen mit den Fahrzeugen der örtlichen Feuerwehren aufzustellen. Das Hochwasser-Infomobil ist beim Markt am 14. September bereits vertreten.
Im Rahmen der örtlichen Hochwasserbewältigung soll neben dem vorliegenden Feuerwehrbedarfsplan ein Alarm- und Einsatzplan speziell für die Themen Starkregen und Hochwasser erstellt werden. Berücksichtigt werden sollen auch die landkreisweite Unterstützung, beispielsweise mit zentral zu beschaffenden Gerätschaften und Materialien wie Sandsäcke, Füllmaschinen und Sandsackersatzsysteme.
Schneider berichtete, dass in Eschau bei Fluss- und Bachhochwasser viel Wissen in der Gemeinde vorhanden, aber es relativ wenig Betroffenheit gibt. Bei Starkregen ist es genau umgekehrt: Hier gibt es eine hohe Betroffenheit, aber fehlendes Wissen über Lagerisiken und Bewältigungsstrategien. Deshalb empfahl er der Gemeinde die Erstellung eines Sturzflut-Risiko-Management-Konzepts, das insbesondere für die Siedlungsflächen von Bedeutung ist. Dieses Konzept wird vom Freistaat Bayern mit 75 Prozent gefördert.
Angeregt wurde ein regelmäßiger Austausch innerhalb der Gemeinde über den Themenkomplex „Hochwasser“. Es soll mit einem Treffen pro Jahr fest etabliert werden. Dazu soll ein „Kümmerer“ in der Gemeinde die Fäden in Sachen „Hochwasservorsorge“ in der Hand hat und alle Aktivitäten bezüglich Hochwässer und Sturzfluten dokumentieren.
Autor:Markt Eschau aus Eschau |
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