Bauarbeiten am Friedhof Hobbach haben begonnen
Neue Grabfelder sowie neuer Zufahrtsbereich geplant
Bereits vor 20 Jahren wurde eine Neugestaltung des Friedhofes Hobbach geplant. Die Realisierung hatte sich immer wieder verzögert. Nun wird es konkret: Die Bauarbeiten für die Anlage neuer Grabfelder sowie eines neuen Zufahrtsbereichs haben begonnen. Beim ersten Baustellentermin äußerte Bürgermeister Gerhard Rüth seine Freude über den Baustart. Das Projekt berücksichtige auch die Veränderungen in der Bestattungskultur. Ziel sei es, einen würdigen Ort für die Trauer zu schaffen. Friedhöfe seien wunderbare Orte, in denen an die Verstorbenen würdevoll erinnert werde und den Lebenden neue Kraft gegeben werde.
Seit April 2021 befasste sich der Marktgemeinderat Eschau neu mit der weiteren Vorgehensweise zur Sanierung und ortsteilbezogenen Erweiterung und Umgestaltung seiner Friedhöfe. Nach Verabschiedung eines Rahmenplans einschl. einer begleitenden Empfehlung mit Dringlichkeitsstufen für die einzelnen Ortsteile Eschau, Hobbach, Sommerau und Wildensee im Frühjahr 2022 durch den Marktgemeinderat wurde als erstes Bauprojekt zur Sanierung der Friedhof Hobbach ausgewählt. Der mit der Gesamtmaßnahme beauftragte Landschaftsarchitekt Thomas Struchholz aus Veitshöchheim hat mehrere Alternativen und Ausführungsmöglichkeiten erarbeitet und sie dem Marktgemeinderat mit den dazugehörigen Kosten vorgestellt. Dabei musste zur Kenntnis genommen werden, dass die topografisch außerordentlich anspruchsvolle Lage des Friedhofs einschl. der abseitig am Ende des Friedhofgeländes liegenden Erweiterungsfläche hohe Bau-Nebenkosten verursacht, die schließlich dem Gremium finanzielle Zwänge auferlegte und Einsparungen getätigt werden mussten. Der Friedhof sollte eine deutliche Umgestaltung hin zu modernen Grabquartieren erfahren, letztendlich auch wartungsfreundlicher werden und den modernen Wünschen der Grabnutzer hinsichtlich Aufwand bei der Grabpflege entgegenkommen. Im März 2023 wurde schließlich die Ausführungsplanung beschlossen und in einer Bürgerversammlung im April 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Seitens der Öffentlichkeit wurden viele Fragen gestellt, Hauptanliegen war jedoch durchweg, dass der Friedhof in Hobbach insbesondere im Eingangsbereich eine deutliche Umgestaltung erfährt und moderne Grabstätten, insbesondere für Urnen geschaffen werden. Eine besondere Problematik bei diesem Friedhof besteht darin, dass nur im südlichen Bereich des handtuchförmigen Geländes in steiler Hanglage noch ein Freiraum verblieben war, der mit neuen Grabanlagen belegt werden konnte. Das seit 2004 beschlossene Konzept, in einzelnen Quartieren des Friedhofs zukünftig Bestattungen nur noch beschränkt zuzulassen, konnte leider bis heute nicht von der Verwaltung konkret verfolgt werden, da für die Bevölkerung nicht ausreichend Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stand. Mit der jetzigen Umsetzung des ersten Bauabschnitts wird hier Abhilfe geschaffen, indem ein großzügiges Grabangebot mit über 80 Gräbern, verteilt auf vier verschiedene Grabarten und einer Kavernenanlage ausreichend Alternativen zur Verfügung stehen. Dieser Punkt ist sehr wichtig, um für die nächste Erweiterung in ca. 15 Jahren ausreichend freie Quartierkapazität an anderer Stelle zu schaffen, damit auf keinen Fall das alte Friedhofsgelände erweitert werden muss.
Mit der Ausschreibung der Arbeiten im Juli 2023 wurde der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Markus Schwarzkopf, Sailauf, als mindestnehmende Firma mit der Ausführung beauftragt. Die Metallbauarbeiten für die neue, langersehnte Toranlage im Eingangsbereich wurde nach erfolgter Ausschreibung an die Fa. Flammersberger aus Veitshöchheim vergeben. Noch im August 2023 erfolgte die Baueinweisung, die Bauausführung sollte im Winterhalbjahr 2023 / 2024 erfolgen. Aufgrund der beharrlich anhaltenden regnerischen Witterungslage über die Wintermonate wurde daraus jedoch nichts, da in der topografisch anspruchsvollen Hanglage und mit der äußerst beengten Infrastruktur im bestehenden alten Friedhof sonst der durchgängige Betrieb nicht sichergestellt werden konnte, was man den Grabnutzern nicht zumuten wollte.
Nun ist es endlich soweit: Am 02. April 2024 konnte die Baustelle eingerichtet werden. Die ausführende Fa. Schwarzkopf ist bestrebt, die Arbeiten zügig bis zum Sommeranfang weitestgehend abzuschließen, vorausgesetzt dass die Witterung günstig mitspielt. Die Baukosten sind mit 670.000 Euro veranschlagt.
Da die Arbeiten auf wirklich sehr beengten Raum ausgeführt werden müssen, wird die Bevölkerung gebeten, die möglicherweise entstehenden Behinderungen und Unannehmlichkeiten einer offenen Baustelle als notwendige Begleiterscheinung bei einem solchen gravierenden Eingriff mit Gelassenheit zu nehmen. Alle Beteiligten sind bemüht, die Unannehmlichkeiten für die Grabnutzer und die Besucher des Friedhofs so gering wie möglich zu halten.
Autor:Markt Eschau aus Eschau |
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