Von Obernburg nach Berlin: Römerschätze in der achäologischen Superschau „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“
Schätze aus der Römerstadt Obernburg am Main in der Archäologischen Superschau „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“
21. September 2018 – 6. Januar 2019
Gropius Bau, Berlin
Eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland (VLA) anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018
Berlin / Oberburg am Main. Eine archäologische Schau der Superlative wird am 21. September 2018 in Berlin eröffnet.
Gezeigt werden im Gropius-Bau auf 1600 Quadratmetern die spektakulärsten archäologischen Neufunde in Deutschland der letzten 20 Jahre.
Dreihundert Fundkomplexe von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert präsentieren anlässlich des Europäischen Kultur-Erbejahres 2018 das historische Netzwerk des Kontinents – und einzigartige Funde aus der Römerstadt Obernburg am Main sind mit dabei.
Unter all den berühmten Exponaten der Ausstellung von der Himmelsscheibe von Nebra (Sachsen-Anhalt) bis zur Venus vom Hohle Fels (Baden-Württemberg) ist der Freistaat Bayern mit Schätzen aus Oberburg am Main vertreten.
Die Archäologische Staatssammlung München beliefert die Berliner Ausstellung mit den in Obernburg in den letzten Jahren von dem Archäologen Dr. Alexander Reis ergrabenen Römerfunden der Jupiter-Gigantensäule und der Löwenskulpturen.
Die römische Epoche in Deutschland ist in der Ausstellung darüber hinaus durch eine 3,5 Meter hohe, aus Eichenbohlen gefertigte Spundwand des römischen Hafenbeckens in Köln vertreten.
Inhaltlich bebildert die Ausstellung das reiche kulturelle Erbe Europas als Ergebnis von Kommunikation und Austausch.
Die 3,95 Meter hohe Obernburger Jupiter-Gigantensäule, die 2015 auf dem Grundstück der heutigen Gaststätte „Das Wirtshaus“ geborgen wurde, etwa findet sich in der Ausstellungskategorie „Konflikte“. Sie war in römischen Zeiten in einen Brunnen verstürzt, auf dem dazugehörigen Viergötterstein wurde das Antlitz der Götter verunstaltet. Die Fundlage lässt sich dahin deuten, dass sie in Obernburg einer innerrömischen Revolte gegen die Obrigkeit zum Opfer fiel. In der Ausstellung ist sie daher in der Abteilung „Konflikte / Bildersturm“ platziert.
Die beiden in Obernburg im Jahr 2014 im Gräberfeld am Rot-Kreuz-Gebäude geborgenen Löwenskulpturen schmückten einst eine monumentale Grabanlage, die unmittelbar an der Ausfallstraße aus der Obernburger Kastellsiedlung errichtet wurde.
Die 65 Zentimeter langen und 60 Zentimeter hohen vollplastischen Bildwerke sind eindrucksvolle Zeugnisse der römischen Begräbniskultur. In der Ausstellung finden sie sich unter der Kategorie „Innovation / Ideentransfer“ und belegen, wie die römisch-italische Kultur sich mit ihrem Gedankengut und damit verbundenen Lebenswelten bis an den Main ausbreitete.
Die Schau der archäologischen Superlative in Berlin, wie sie nur alle Jahrzehnte einmal veranstaltet wird, steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Ihre Tore sind bis zum 6. Januar 2019 geöffnet.
Detailinfos zur Ausstellung:
www.bewegte-zeiten-berlin.de
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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