MSC Erftal e.V. bildet aus
Ausbildung zum Sportwart der Streckensicherung
Der Sportwart der Streckensicherung (SdS) oder umgangssprachlich als „Streckenposten“ bezeichnet, sorgt für die Sicherheit auf der Rennstrecke.
Erstmals hat der Motorsportclub Erftal e.V. eine Sportwarte-Schulung durchgeführt. 20 Personen aus Nah und Fern, von Darmstadt bis Rheinland-Pfalz, bis hin zu Einheimischen mit 20 Jahren Sportwarterfahrung haben das Angebot angenommen.
Im theoretischen Teil wurde zunächst gezeigt, was die Motorsportdisziplin Bergrennen bedeutet. Hierzu wählte der Ausbilder und Rennleiter des Eichenbühler Bergrennen Steffen Hofer ein Onboard-Video von Alexander Hin bei seiner Streckenrekordfahrt in Eichenbühl aus. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr eindrucksvoll und es wurde deutlich, wie wichtig die Arbeit des Sportwarts ist. Anschließend ging Hofer zu den Tätigkeiten und Aufgaben eines Sportwarts über und erklärte die Regeln im Bergrennsport sowie den Grundsatz der Streckensicherung:
1. Sichern
2. Melden
3. Helfen
Im Weiteren wurden verschiedene Szenarien anhand von Videosequenzen gezeigt und die Aufgabe des Sportwarts durchgesprochen.
Am Streckenplan wurden alle 21 Streckenposten in Eichenbühl, die mindestens mit 2 Personen besetzt sein müssen, gezeigt und die Sicherheitseinrichtungen anhand von Fotos vorgestellt. Hier ging Hofer auf die Doppelleitplanke an der gesamten Rennstrecke ein, die für eine Genehmigung der Strecke für Formelfahrzeuge notwendig ist. Des weiteren wurden Reifenpakete, Zuschauerrückhaltesysteme und die Ausrüstung des Sportwarts angesprochen. Bei der Ausrüstung kam die Frage nach der Trillerpfeife auf. Die Trillerpfeife ist ein nicht zu unterschätzender Ausrüstungsgegenstand, da hiermit Personen, die sich im Gefahrenbereich befinden, gewarnt werden können. Erstmals erhalten in 2022 die Sportwarte einheitliche blaue Warnwesten.
Neben dem Zeitplan am Bergrennen ging Hofer auch auf den Ablauf der Streckensperrung ein sowie auf das Entscheidende, was ein Sportwart bei einem Unfall zu tun hat. Der Stromkreisunterbrecher an den Rennsportfahrzeugen war in diesem Zusammenhang für alle ein interessantes Bauteil und Hofer stellte die Wichtigkeit und die Bedienung bei einem Unfall heraus. Durch erfahrene Teilnehmer kam die Gruppe in einen regen Austausch und erfuhr aus erster Hand viele Beispiele. Aber nicht nur die Streckensicherung gehört zu den Aufgaben, auch Fehlverhalten von Rennfahrern müssen gemeldet werden. Wenn beispielsweise mehrere rote Flaggen, die einen Rennabbruch signalisieren, überfahren werden oder ein Rennfahrer behindert wurde, so dass er die Möglichkeit eines Neustarts erhalten kann.
Zum Schluss des theoretischen Teils zeigte Hofer mit Videoausschnitten, was alles passieren kann.
Am Nachmittag ging es dann zum praktischen Teil über und der Gruppe wurden an Rennsportfahrzeugen die Sicherheitseinrichtungen erklärt und gezeigt. Zunächst betrachtete man den VW Schneider Polo von ABB Motorsport, der vom Erbauer Jürgen Abb im Detail erklärt wurde und der jede Frage beantworten konnte. Der TracKing vom RacingTeam Schleunig wurde vom Fahrer Nico Breunig gezeigt, der auch auf die Besonderheiten dieses Rennsportfahrzeugs einging. Hier konnten die Teilnehmer feststellen wie unterschiedlich die Anordnung der Stromkreisunterbrecher sind.
Zu guter Letzt wurde noch eine Löschübung durchgeführt und alle konnten die Bedienung eines Feuerlöschers üben.
Nach der Übergabe der Zertifikate endete für alle ein interessanter und kurzweiliger Tag. Hofer bedankte sich bei allen für deren Teilnahme und lud alle ein, beim 53. Bergrennen Eichenbühl vom 10. und 11.09.2022 als Sportwart mit dabei sind.
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