Meine Vorbereitung auf das Bergrennen Eichenbühl
Ich freue mich...
Hallo liebe Bergrennfans,
der eine oder andere von euch wird mich sicher kennen:
Ich bin der „kleine Gelbe“, Typ Fiat X1/9 1,4l 16V, und wohne in einer Garage in Friedrichshafen am Bodensee. 1981 wurde ich in Italien geboren und hatte schon einige Besitzer, bis Thomas mich ohne Herz (Motor und Getriebe) um die Jahrhundertwende im Badischen entdeckte und mich in meine neue Heimat mitnahm. So ganz langsam wurde ich wieder zum Leben erweckt, es wurde quasi alles an mir neu gemacht. Das nahm einige Jahre in Anspruch.
2007 durfte ich dann mein erstes Bergrennen in Homburg fahren - Mann, war ich stolz auf mich und Thomas! So ging es Jahr für Jahr weiter, immer wieder erhielt ich neue Ersatzteile und wurde modifiziert. Allerdings bin ich immer noch ein Sonderling in meiner Klasse bis 1.400 ccm.
Nun ist es bald wieder soweit und mein nächstes Bergrennen in Eichenbühl bei meinem Club MSC Erftal steht an.
Bis dahin wird mein Fahrer und Herzchirurg Thomas Kohler aber sicherlich noch Einiges an mir herum schrauben. Oh je, mir wird jetzt schon angst und bange. Ich habe was gehört von „Getriebe neu übersetzen“, mein 5er-Gang soll länger werden - was das wohl heißt? Jetzt weiß ich es. Ich wurde hochgebockt und mein linkes Hinterrad wurde abgeschraubt, damit Thomas an meinen 5. Gang herankam, der nun ausgebaut und getauscht wurde. Ging ganz schnell und war gar nicht so schlimm. Bin mal gespannt, was sonst noch alles ansteht.
Nun werden noch meine Bremsen entlüftet, da freue ich mich immer darauf. Da darf dann Liane, die Frau von Thomas, auf meinem Sitz Platz nehmen und Thomas ruft „pumpen, pumpen, pumpen, gedrückt halten“. So geht das einige Male, dann sind meine Bremsen wieder top.
Weiter geht es: Die Vorderreifen werden abmontiert, um die Reifenauflagefläche vom Schmutz zu befreien, dann bekomme ich meine frisch geputzten „Schuhe“ wieder montiert. Das kribbelt ein bisschen.
Nun brauche ich auch noch etwas Power, stehe ja schon seit 2 Wochen in der Garage herum, meine Batterie muss geladen werden. Der Ölstand und alle anderen Flüssigkeiten, wie Kühlwasser und Bremsflüssigkeit, werden kontrolliert, sonst könnte mein Herzstück, der Motor, kaputt gehen. Das möchte ich auf keinen Fall, sonst muss ich wieder Monate in der Garage stehen bleiben, bis Thomas mir neues Leben einhaucht.
Jetzt schiebt mich Thomas aus der Garage, ich werde mit sanfter Hand gewaschen. Das gefällt mir immer sehr gut, denn dann weiß ich: Es geht bald los!
Der Autoanhänger, auf dem ich mitfahren darf, steht schon bereit. Gleich werde ich verladen. Dafür zieht Thomas mich mit einer Seilwinde auf den Anhänger, komisches Gefühl, ich werde mit Gurten festgemacht, da ich auf der holprigen A7 ja nicht vom Hänger fallen will.
Mit mir auf dem Hänger reist noch mein Equipment, z.B. die Regenreifen und diverses Werkzeug, welches wir hoffentlich nicht brauchen werden. Auch meine Faltgarage darf mit, ich will mir ja keinen Sonnenbrand in Eichenbühl holen und nass werden will ich gleich gar nicht.
Nun kann ich es kaum mehr erwarten, bis am Samstag die Trainingsläufe beginnen und ich auf der schnellen, 3 km langen Strecke Richtung Umpfenbach starten darf. Da pocht mein Herz aufs Äußerste, wenn die Startampel auf Grün springt. Drückt mir bitte alle die Daumen, dass Thomas und ich an beiden Renntagen mit einer schnellen Zeit im Ziel ankommen, und feuert uns fleißig an. Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß an der Rennstrecke und beim Feiern.
Euer kleiner gelber Fiat X 1/9 16V
P.S. Und was ich am Rennwochenende am 09. und 10.09.2023 in Eichenbühl mache, erfahrt ihr im neuen Programmheft des 54. Bergrennen Eichenbühl ... seid gespannt!
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