Ferienspiele beim Heimat- und Geschichtsverein

Wenn Steine reden könnten

Unter dem Motto „Wenn Steine reden könnten“ lud der Heimat- und Geschichtsvereine am 06.08.2024 zu den Ferienspielen der Alllianz Südspessart ein. 18 wissenshungrige und teilweise geschichtlich sehr interessierte Kids im Alter von 7 bis 12 Jahren trafen sich zusammen mit 4 Begleitpersonen am Waldspielplatz zu einer Wanderung zur Grabungsstätte am „Lufthof“. Dort empfing uns die Archäologin Sabrina Bachmann und erklärte kindgerecht, welche Maßnahmen in dieser Waldabteilung getroffen werden und welche Voraussetzungen vorliegen müssen und vor allem auch welchen Aufwand eine solche Grabung mit sich bringt. Ziel ist es, die Geschichte des Lufthofes besser kennen zu lernen und die Gemeinde hat sich bereit erklärt, die Projektträgerschaft zu übernehmen. Für das leibliche Wohl während der viermonatigen Grabungszeit ist der Heimat- und Geschichtsverein zuständig. Sabrina zeigte den begeisterten Zuhörern, dass an der Stelle der Grabung im Mittelalter ein Bauernhof stand, der mit einer doppelwandigen Mauer umringt war. Dass es sich dabei um Fachwerkbauten handelte, erklärte sie anhand von Fotos. Sie staunte nicht schlecht, als die kleinen Zuhörer schon wussten, welche Funde dort bereits ans Licht gekommen sind. Anschauungsobjekte, wie Kuhglocken, Scherben von einem Aachener Horn, Kannen, und Wassersprengler aus Ton waren zum Teil aus dem 14. Jahrhundert. Einige durften dem Horn ein paar Töne entlocken, was gar nicht so einfach war. Sogar ein Hufeisen von einem Maultier (Kreuzung von Esel und Pferd) und Napfkacheln von einem Kachelofen, den sie als Fotomontage zeigte, damit ihn sich die Kleinen vorstellen können, wie dieser ausgesehen haben könnte, wurden ausgegraben.
Eine kleine Exkursion schloss sich zum „Silbersee“, wie dieser im Volksmund genannt wird, an. Dort erfuhren die jungen Hobbyarchäologen, dass dieser als Wasserspeicher mit Ablauf angelegt wurde, da Wasser elementar wichtig war und eine Voraussetzung für den Hof an dieser Stelle.
Zum Abschluss durfte sich jedes Kind eine eigene Münze prägen und wurde vom Heimat- und Geschichtsverein mit Brezeln, Getränken und hausgemachten Muffins belohnt.
Während der gesamten Grabungszeit bis Ende September ist es erlaubt und erwünscht, dass die Kinder mit Begleitung eines Erwachsenen selbst Hand anlegen können und mitgraben dürfen. Das gilt aber natürlich auch für Erwachsene.
Zurück am Waldspielplatz bedankte sich Wolfgang Heim bei den Kids fürs gute Mitmachen und kündigte an, dass dem Heimat- und Geschichtsverein auch im nächsten Jahr zu den Ferienspielen etwas einfallen wird, aber mit Sicherheit keine neue Grabung.