Wie wird Kokosöl hergestellt?

Die traditionelle Herstellung des Kokosöls

Kokosöl, auch häufig Kokosfett genannt, ist ein aus der Kokosnuss gewonnenes Fett, welches sich vor allem durch einen vergleichsweise hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren auszeichnet. Es stellt eine Alternative zu sonstigen Ölsorten dar, und wird häufig zum Frittieren und Backen verwendet.

Gewonnen wird dieses Fett aus der Frucht der Kokospalme, genauer gesagt aus dem Kopra genannten Fruchtfleisch der Kokosnuss. Dieses wird üblicherweise zerkleinert und getrocknet und anschließend in speziellen Ölmühlen ausgepresst. Anschließend wird das Öl raffiniert und anschließend in den Verkauf gebracht.

Will man die Herstellung von Kokosöl genauer betrachten, so können mehrere verschiedene Methoden unterschieden werden:

Die industrielle Methode, verwendet mit der frischen Kokosnuss

Zu Beginn einer jeden Produktion von Kokosfett steht natürlich der Anbau, die Pflege und schlussendlich die Ernste von Kokosnüssen. Die geernteten Früchte werden sorgfältig gewaschen, gespaltet und das Nussfleissch wird von der Schale getrennt. Anschließend wird das Kopra in speziellen Maschinen zu Kokosraspeln gemahlen. Diese werden anschließend getrocknet. Der Trockenvorgang kann entweder in speziell entwickelten Trockner geschehen, wozu die Kokosraspeln auf in etwa 60° C erhitzt werden. Alternativ hierzu kann das Fruchtfleisch auch in der Sonne getrocknet werden, was die traditionelle Methode des Trocknes darstellt. Durch die Lagerung in der Sonne zum Trocken sind jedoch die hygienischen Bedingungen nicht die Besten, weswegen diese Methode bei professionell vertriebenen Kokosöl nicht mehr angewandt wird.

Im Anschluss daran beginnt der Prozess des Pressens. Bei der zumeist verwendeten, industriellen Methode wird das getrocknete und geraspelte Fruchtfleisch erneut stark erhitzt und anschließend mechanisch gepresst.
Hierbei werden häufig chemische Mittel hinzugefügt, um die Konsistenz, den Geschmack, die Farbe aber auch den Geruch des Öls der Kokosnuss zu verfeinern. Zum Abschluss wird das so gewonnenen Fett noch raffiniert, häufig gebleicht und desodoriert und dann abgefüllt, oder auch in große Platten oder Blöcke gepresst und dann vertrieben.

Die industrielle Methode, verwendet mit dem gelagerten Fruchtfleisch der Kokosnuss

Grundsätzlich entspricht diese Methode exakt jener, welche die frischen Kokosnüsse verwenden. Der einzige Unterschied zu der industriellen Methode besteht darin, dass das geraspelte und getrocknete Fruchtfleisch eingelagert, verpackt und zumeist nach Europa versandt wird. Dort wird in hochmodernen und professionellen Anlagen das Pressen des Öls vollautomatisch durchgeführt. Das fertige Produkt unterscheidet sich nicht großartig zu jenem welches direkt Ernteort produziert wird. Einzig die Zugabe von Konservierungsmitteln fällt geringer aus, da das Kokosöl schneller und direkter in den Handel und somit zum Konsumenten gelangen kann.

Das biologische Herstellungsverfahren mit Kaltpressung aus der frischen Kokosnuss

Diese Methode wirbt für sich damit, dass das Kokosöl komplett ohne chemische Zutaten auskommt und es keinerlei Notwendigkeit dafür gibt, das Öl zu raffinieren, desodorieren oder zu bleichen. Auch dass sämtliche Arbeitsschritte vom Menschen durchgeführt oder unmittelbar beaufsichtigt werden ist ein wesentlicher Faktor des biologischen Verfahrens. Zu guter letzt wird großer Wert darauf gelegt, dass sämtliche Arbeitsschritte unmittelbar hinter einander erfolgen, wodurch keine längere Lagerung notwendig wird, bei welcher die Kokosnuss, beziehungsweise deren Fleisch, verderben oder verschmutzen könnte.

Die Arbeitsschritte ähneln jenen der industriellen Methode. Die Früchte werden geerntet, gespaltet, das Fruchtfleisch ausgelöst und klein gehackt. Der Schritt des Trocknens wird jedoch übersprungen, das Kopra wird direkt gepresst. Hierbei wird keine Erhitzung durchgeführt, sondern eine sogenannte Kaltpressung vorgenommen. Durch diesen Vorgang werden sämtliche Nährstoffe erhalten. Zum Abschluss wird das so gewonnene Öl noch gefiltert um Rückstände von Fruchtfleisch zu entfernen. Nur wenige Tage nach der Ernte der Kokosnüsse wird das fertige Kokosöl bereits in Glasbehälter abgefüllt und ist bereit für den Verkauf. Natürlich ist das Kokosöl, welches mit der biologischen Methode des Kaltpressens gewonnen wird, weniger lang haltbar als industriell gefertigtes, dafür jedoch erheblich gesünder.

Die Herstellung von Kokosöl durch die Zentrifugen Methode

Diese Herstellungsmethode besticht vor allem dadurch, dass keinerlei Abfallprodukte der Kokosnuss übrig bleiben. Die Nüsse werden wie gewohnt angebaut und geerntet, das Fleisch wird von der Schale getrennt und zerkleinert. Direkt im Anschluss daran wird das zerkleinerte Fruchtfleisch in eine Zentrifuge eingefügt. Diese läuft bei einer konstanten Temperatur von 38 °C und trennt das Kokosfleisch in mehrere Bestandteile. Neben dem Kokosöl wird auch noch Kokosmilch und Kokosmehl gewonnen, allesamt Produkte welche ebenfalls verwendet werden können.

Durch diese Herstellungsmethode wird das Kokosöl wie bei der Kaltpressung nie über 38 °C erhitzt, wodurch das Aroma häufig nicht so intensiv und die Konsistenz besonders fein ist. Die Nährstoffe bleiben allesamt erhalten, jedoch ist die Haltbarkeit ähnlich wie bei der biologischen Methode des Kaltpressens geringer.

Fazit zu den verschiedenen Herstellungsmethoden von Kokosöl

Egal ob industriell, biologisch hergestellt, ob gepresst oder zentrifugiert - Das Endprodukt ist in jedem Fall ein zähflüssiges bis festes Kokosfett, welches sich äußerst gut zum Braten, Backen und Frittieren eignet. Je nach Herstellungsweise können die Inhaltsstoffe variieren, chemische Zusätze enthalten sein und die Haltbarkeit kann ebenfalls unterschiedlich ausfallen.
Grundsätzlich ist natürlich kaltgepresstes oder zentrifugiertes Kokosöl bevorzugt zu empfehlen, da dieses keinerlei chemische Zusatzstoffe enthält und bestmöglich Rücksicht auf die Nährstoffe nimmt. Dass jedoch vor allem bei massivem Einsatz in industriellen Küchen auch der Kostenfaktor entscheident ist, versteht sich jedoch von selbst.

Autor:

Michelle Schröder aus Dertingen

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