Sind Sie ausreichend informiert?
Windräder im Wald und um ihre Gemeinde

Meines Wissens gab es bisher zwei größer angelegte Infoveranstaltungen für die Region Aschaffenburg / Miltenberg, zu denen der Regionale Planungsverband nach Elsenfeld und Haibach eingeladen hatte. Hier wurde über die kommenden Windkraftanlagen, welche direkt im Wald des Spessarts und Odenwalds errichtet werden sollen, informiert. Wussten Sie, dass die Gemeinden zusätzliche Flächen für Windräder ausweisen können? Dass es erlaubt ist, diese Riesenwindräder bis 800 Meter an die bestehenden Wohnhäuser zu stellen?

Sind die betroffenen Bürger hier in der Region aber ausreichend informiert? Reden unsere Bürgermeister mit uns darüber? Überall liest und hört man Meldungen, die uns die Windkraft schmackhaft machen sollen. Überall in den Medien sind im Hintergrund Windräder zu sehen, damit dieser Anblick für uns selbstverständlich wird. Und JA, wir müssen alternative und gute Möglichkeiten der Energiegewinnung finden, aber nicht auf Kosten unseres Sauerstoff- und Regen spendenden Waldes und somit auf Kosten unserer Gesundheit.

Es liegt wohl an den einzelnen Gemeinden, wie offen mit dem Thema Windenergie umgegangen und ob klar informiert wird. Und wie viele Gebäude hier im Landkreis und angrenzenden Landkreisen sind noch ohne Solar? Seit 2023 besteht eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten mit einer Dachfläche von mehr als 75 Quadratmetern und seit 2024 auf öffentlichen Neubauten, äußerte sich der Vertreter der Regierung v. Unterfranken. Ab 2025 sollen auch neu errichtete Wohngebäude und grundlegende Dachsanierungen der Solarpflicht unterliegen. Neue Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ab 2024: Strafen bei Verstößen gegen das GEG bis zu 50.000 Euro.

Mit der Windindustrie ist gut Geld zu verdienen, das wir Steuerzahler einbringen. Ein Grundstück für ein Windrad zur Verfügung zu stellen, bringt immens viele Einnahmen. Also denkt wohl so mancher: „nach mir die Sintflut. Das Geld habe ich mal im Säckel“. Wir sollten unseren Nachkommen aber nicht nur „verbrannte, vergiftete Erde“ hinterlassen.
Die Wälder sind krank durch unsere Maßnahmen, wie bis in die Tiefe verdichtete Böden durch die Harvester der Holzernten. Unser wertvolles Holz wird dann nach China verschifft (siehe Hafen Aschaffenburg). Bäume sind lebende Wesen, die ihren kleinen Nachwuchs versorgen mit Zuckerlösung und Wasser, weil die Wurzeln der Kleinen noch nicht so tief gehen. Wie Eltern es eben mit ihren Kindern tun. Fundamente von Windanlagen verhindern dies. „Wind im Wald“: Klima- und Biodiversitätsschutz sind zwei Seiten derselben Medaille, sie können und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Zurück zu den Veranstaltungen in Elsenfeld und Haibach. Die Hauptanzahl der ca. 200-250 Besucher waren Bürgermeister und Lokalpolitiker, Stadt- und Gemeinderäte. Ebenso war eine große Gruppe von Bürgerinitiativen vor Ort, die kritisch den Nutzen und Schaden der Windräder gerade in unserem schönen Spessart und Odenwald hinterfragten. Sichtbar waren Sie durch eine Kundgebung vor der Halle, angemeldet durch das Netzwerk PRO Heimat (https://www.netzwerkproheimat.de) In Elsenfeld und BI Spessartwald in Haibach (https://heimatwald-spessart.de). In der Halle selbst war ein gemeinsamer Stand besetzt, auch durch die BI Wörther Wald (https://www.buendnis-woerther-wald.de).

Gut informiert hinterfragten die Leute der Bürgerinitiativen die Ausführungen und Argumente der in der Halle ebenfalls mit Ständen stationierten Planer für die riesigen Windräder. Zusätzlich zu den Vorranggebieten durch die Reg. V. Ufr. dürfen Gemeinden weitere Flächen für Windräder anbieten. Da wird in manchen Augen das Dollarzeichen blinken. Hier können dann riesige Windräder nur 800 Meter entfernt zu den Wohnhäusern errichtet werden. Es ist gut, dass es diese Infoveranstaltungen gibt und es ist wertvoll, sie zu besuchen und Fragen zu stellen, um die eigene Betroffenheit zu prüfen. Schließlich zerstört diese Windindustrie unsere Erholungsgebiete und den heimischen Wald.

Ich frage mich:
Wem gehören die Windräder letztlich? Die Frage, wem diese Windenergieanlagen tatsächlich gehören, kann ja komplex sein. Windkraftanlagen und Windparks sind oft im Besitz von Unternehmen oder Investoren, die in erneuerbare Energien investieren. Diese Unternehmen können Energieversorger, private Investoren, Finanzinstitute oder sogar Gemeinden sein. Die Eigentümerschaft kann sich im Laufe der Zeit ändern, da Anlagen gekauft, verkauft oder in Partnerschaften betrieben werden. Diese sind dann auch für die Finanzierung für den Abbau und das Recycling verantwortlich (wenn es sie 20 Jahre später noch gibt).
Abgebaut werden Windkraftanlagen, wenn am selben Standort eine bessere, leistungsfähigere Anlage aufgebaut werden kann oder die Anlage beschädigt wurde. Abgebaut werden Windräder aber auch, wenn die Windkraftanlagen nach 20 Jahren keine Förderung nach dem EEG mehr erhalten. Nur können Windräder nicht recyelt werden, sie werden teils verkauft und in z. B. Kasachstan wieder aufgebaut.

Der Wald – ein lebendes Gesamtsystem

  • Ich wünsche mir die Möglichkeit einer gesunden, naturbezogenen Lebensweise für uns alle. Es müssen die natürlichen Lebensgrundlagen für Mensch, Natur und Umwelt überall bewahrt und geachtet werden.
  • Ich wünsche mir einen Austausch auf Augenhöhe und in Verantwortung über neue ökologische Energiekonzepte, das dem Handeln in Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung und Gesundheit entspricht.
  • Die Planungen und Privilegierungen für Windkraft, Freiflächen, Photovoltaik und Freileitungen werden immer raumgreifender. Sie ruinieren landwirtschaftliche Flächen, tragen zur lokalen Erwärmung bei, verhindern Erholung, sind Ausdruck unaufhaltsamer Zerstörung und Ausbeutung der Erde. Sie sind zum Schaden für Mensch und Natur. Das muss beendet werden.
  • Die Boden-, Wasser und Umweltzerstörung u. a. mit Ewigkeitschemikalien, Plastik und Carbonfasern vergiftet uns.
  • Die Bodenversiegelung und der Flächenverbrauch durch Betonfundamente, Zufahrtswege und Einfriedungen ist riesig und nicht rückbaubar.
  • Lärmbelastung, Schlagschatten, anlagenbedingtes Vogel- und Insektensterben sind Folgen der Riesenpropeller.
  • Es gibt keine Risikoabsicherung auf den Ebenen: Havarie, Rückbau, Folgeschäden für Landeigentümer. Keiner wird entschädigt werden, wenn seine Flächen nicht mehr genutzt werden können.

All diese Dinge sind sowohl den Betreibern, als auch Befürwortern bewusst. Auch dass mangels Netzkapazität nur ein geringer Teil des durch Windkraft und PV-Anlagen erzeugten Stroms genutzt werden kann. Windkraftanlagen werden oft abgeschaltet. Die Vergütung (auch für die entgangene Einspeisung) erfolgt dennoch zu Lasten der Stromkunden und Steuerzahler!!

Es gibt m. E. viel zu wenige Informationen für die Bürger. Wissen ist aber immer auch eine Holschuld. Mein Plädoyer an die Bürger, bitte, informiert euch, steht ein Windrad direkt vor eurer Nase, ist es zu spät. Und die veröffentlichten Informationen sind immer PRO Windräder, die ja verkauft werden müssen, formuliert. Die beeinträchtigenden „Nebenwirkungen“ werden weggelassen und verharmlost oder als „bittere Pille“, die nun mal sein muss angepriesen.

Die Wälder, unsere tollen Aussichtsplätze, unsere ruhigen Wanderwege und der gute Waldsauerstoff mit dem besonderen Duft, auch das klare saubere Wasser sind es wert, dass wir uns informieren und in diese Entscheidungen mit einbezogen werden. Die Errichtung von Wind-Industrieanlagen im Wald werten die bei unseren Touristen beliebte Region ab. Wer möchte schon Urlaub machen, um Windräder noch und nöcher anzuschauen? Wir alle wollen die Stille des Waldes und das Gezwitscher der Vögel genießen.
Ich denke, dass sowohl Baugrundverkäufer, Gästezimmervermieter und Vermieter allgemein Abstriche machen müssen, wenn irgendwann die Wind-Industrieanlagen hier zu sehen, zu hören und zu spüren sind. Es gibt in anderen Regionen Deutschlands Menschen, die ihre mit viel Engagement gebauten Wohnhäuser weit unter Preis verkaufen, um den Windrädern zu entkommen. Die Immobilienpreise fallen.

Es geht um Dich, um mich, um uns alle, die wir hier leben. Unsere Grundstücke unser Wohlfühlgebiete, unsere HEIMAT.

INFORMIERT EUCH und redet mit!
Das nächste öffentliche Treffen der Bürgerinitiative netzwerkPROheimat findet am 15.11.2024, um 19 Uhr auf der Geishöhe in Dammbach statt.

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