5 Öle, die in keiner Haushaltsapotheke fehlen sollten
Pflanzenöle aus der Natur haben eine lange Tradition und werden oftmals als alternative Methode in vielen Bereichen eingesetzt. Innerlich als auch äußerlich angewendet können Sie mit den hier vorgestellten Ölen so manche Beschwerden lindern und vielleicht sogar Krankheiten lindern.
Arganöl
Arganöl wird aus den Fruchtkernen des ausschließlich im Südwesten von Marokko wachsenden Arganbaums gewonnen. Sie werden geröstet und gemahlen, die Masse anschließend geknetet, bevor daraus das „flüssiges Gold aus Marokko“ genannte Öl gepresst werden kann. Arganöl können Sie als kosmetisches Mittel für Haut und Haare nutzen, es ist zudem bei Hautleiden wie Akne oder Schuppenflechte ebenso verwendbar wie bei Sonnenbrand, trockener Kopfhaut oder Ekzemen. Selbst zur Desinfektion kleinerer Wunden oder Hautabschürfungen soll es geeignet sein; seine Wirkstoffe werden seit Jahrhunderten vor allem von den nordafrikanischen Berbern geschätzt. Neben der äußerlichen Anwendung verspricht das nussig schmeckende, an Vitamin E reiche Arganöl auch einen ernährungsphysiologischen Nutzen. Es hat nicht nur einen verdauungsfördernden Ruf, sondern soll auch Pilze und Bakterien abtöten, die Abwehrkräfte steigern und zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen.
Hanföl
Das kalt aus den Samen der Hanfpflanze gepresste Öl weist besonders günstige Eigenschaften vor. Es eignet sich nicht nur gut zur Versorgung mit pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren, sondern bietet ein optimales Verhältnis der Omega-6-Fettsäuren zu den Omega-3-Fettsäuren, nämlich 3:1. Beide Fettsäuren kann der Körper nicht selbst bilden und müssen daher zugeführt werden. Ein Zuviel an Omega-6-Fettsäuren, wie es in vielen Ölen vorkommt, wirkt sich ungünstig auf entzündliche Prozesse im Körper aus, kann diese also verstärken. Durch das ausgewogene Maß des Hanföls wird dieser Mechanismus ins Gegenteil verkehrt - so dass entzündungshemmende Wirkstoffe aktiv werden können. Die Fettsäuren können sich selbst auf Hautprobleme wie Schuppenflechte oder Neurodermitis positiv auswirken. Das grün-gold schimmernde Hanföl enthält zahlreiche weitere Mineralstoffe und Vitamine, unter anderem Kalium, Magnesium, Zink, Beta-Carotin, das als Vorstufe von Vitamin A Haut, Schleimhäuten und Augen zu Gute kommt, und Antioxidans Vitamin E. Auf die Haut aufgetragen, sorgen die Fettsäuren des Hanföls für eine gesteigerte Aufnahme von Feuchtigkeit, weshalb Sie es nicht nur bei trockener Haut, sondern auch bei Neurodermitis, bei Schuppenflechte oder generell bei einem schlechten Hautbild und bei Spannungen und Juckreiz einsetzen können. Selbst der entzündungshemmende Aspekt kommt bei der äußerlichen Verwendung zum Tragen.
Nachtkerzenöl
Dem aus dem Samen der gelb blühenden Heilpflanze gewonnenen Öl werden heilende oder lindernde Wirkungen in vielerlei Hinsicht zugeschrieben. In der Kosmetik wird das Öl gerne zur Herstellung von Pflegeprodukten für die reife, zur Trockenheit neigenden Haut verwendet, weil es deren Wasserverlust senkt.
Aus der im Nachtkerzenöl enthaltenen Gamma-Linolensäure wiederum kann der Körper direkt bestimmte Gewebshormone - Prostaglandine der Gruppe E1 - bilden, die zum Hemmen von Entzündungen oder zum Lindern von Schmerzen gebraucht werden. Bei Neurodermitis und bei entzündlich-rheumatischen Beschwerden kann diese Eigenschaft zu wohltuenden Ergebnissen führen; Sie können mit der Einnahme des Öls zudem Ihre Abwehrkräfte stärken. Sollten Sie Diabetes-Patient sein und unter den damit einhergehenden Nervenschäden leiden, stärken Sie durch die Einnahme von Nachtkerzenöl die Nervenzellmembranen. Auch für diesen Vorgang ist die reichlich enthaltene Gamma-Linolensäure entscheidend.
Nelkenöl
Nelkenöl ist ein altbewährtes Haumittel und wird seit jeher gegen Zahnschmerzen eingesetzt. Beim Kauen auf einer Gewürznelke werden die ätherischen Öle und dessen regelrecht betäubende Wirkung freigesetzt.
Entzündungshemmend, antiseptisch und schmerzstillend leistet das aus den getrockneten Blütenknospen des Myrtengewächses gewonnene Öl nicht nur in der (Zahn-)Medizin gute Dienste. Die Knospen des zur „Heilpflanze des Jahres 2010“ ausgerufenen Gewürznelkenbaumes helfen auch bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum. Stellen Sie dazu einfach eine Lösung aus wenigen Tropfen Nelkenöl und Wasser her und spülen, bzw. gurgeln Sie damit mehrmals am Tag.
Nelkenöl besteht zu etwa 15 Prozent aus ätherischen Ölen; darunter bildet das Eugenol den größten Anteil. Eugenol hat nicht nur eine betäubende Wirkung, es verhindert zudem die Bildung des Hormons Prostaglandine, durch das unter anderem Entzündungen hervorgerufen werden. Eugenol kämpft darüber hinaus gegen Pilze, Viren und Bakterien, kann somit gut auch gegen Soor und gegen sämtliche Krankheitskeime, die über den Mund aufgenommen in den Körper gelangen, seine breitgefächerte Wirkung als Bestandteil des Nelkenöls entfachen.
Teebaumöl
Das ätherische Öl des Teebaums wird aus den Blättern des in Australien beheimateten Myrtengewächses hergestellt. Dieses Pflanzenöl ist ein echter Allrounder, denn in seinem heilkraftstarken ätherischen Öl finden sich rund 60 Inhaltsstoffe mit antibakterieller, entzündungshemmender, antiviraler, beruhigender und antimykotischer Wirkung - Sie können Teebaumöl daher gegen vielerlei Beschwerden verwenden, weil es gegen Bakterien, Viren und Pilze gleichermaßen aktiv wird. Besonders gut soll es bei Hauterkrankungen aller Art von Akne über Ekzeme bis hin zum Fußpilz wirken. Weil es desinfiziert und die Wundheilung unterstützt, ist es auch bei kleinen Verletzungen, bei Insektenstichen und bei leichten Verbrennungen verwendbar.
Ein Bad mit einigen Tropfen Teebaumöl hilft die Abwehrkräfte zu mobilisieren, in die Haut eingerieben, entspannt es die Muskeln und lindert somit auch Muskelkater. Ist die Erkältung schon da, kann auf Stirn und Nase aufgetragenes Öl die Atemwege befreien, gegen Schnupfen hilft ein entsprechendes Dampfbad, gegen Atemwegserkrankungen ist eine Mund- und Rachenspülung ratsam. Das äußerst vielseitige Teebaumöl sollte jedenfalls in keiner Hausapotheke fehlen, denn seine individuellen Verwendungsmöglichkeiten, die bis hin zur Bekämpfung von Mitessern und Mundgeruch reichen, erschließt sich Ihnen nur durch Ausprobieren.
Autor:Sonja Keuner aus Dammbach |
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