Drei Brandlegungen an Geldausgabeautomaten – Zwei dringend Tatverdächtige vorläufig festgenommen – Vorführung beim Ermittlungsrichter

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 30.04.2016

COLLENBERG, SCHNEEBERG UND KIRCHZELL, LKR. MILTENBERG. In der
Nacht von Freitag auf Samstag ist es an drei Geldausgabeautomaten zu
Brandlegungen gekommen. Im Rahmen der Großfahndung der Polizei sind zwei
dringend Tatverdächtige nach einer Verfolgungsfahrt und der Abgabe eines
Warnschusses vorläufig festgenommen worden. Das Duo wird auf Antrag der
Staatsanwaltschaft Aschaffenburg am Samstagnachmittag dem Ermittlungsrichter
vorgeführt.
Kurz nach 00:30 Uhr war der erste Notruf eines Zeugen aus Collenberg bei der
Polizeieinsatzzentrale eingegangen. Er meldete ein Feuer im Vorraum einer Bank in
der Hauptstraße. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und löschte den Brand im
Bereich des Geldausgabeautomaten zügig ab. Schnell war klar, dass das Feuer
absichtlich gelegt worden war und die Polizei leitete eine Fahndung ein, die zunächst
ohne Ergebnis verlief. Der Sachschaden in diesem Fall wird auf etwa 10.000 Euro
geschätzt.
Gegen 03:20 Uhr hatte sich ebenfalls ein Zeuge aus Schneeberg am Notruf der
Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass ein offenes Feuer in einer Bankfiliale in der
Hauptstraße lodern würde. Auch hier waren die Feuerwehr und auch die Polizei
schnell vor Ort. Der Brand war zügig gelöscht, verursachte aber einen nicht
unerheblichen Schaden von geschätzten 80.000 Euro.
Etwa zeitgleich ging bei der Integrierten Leitstelle der Notruf eines Zeugen aus
Kirchzell ein, der einen lauten Knall im Vorraum eines Geldinstitutes in der
Hauptstraße gehört habe. Der Mitteiler löschte den Brand vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst ab. Als der Zeuge wenig später einen wegfahrenden Golf
beobachtet hatte, nahm er kurzzeitig mit seinem Pkw die Verfolgung des Fahrzeugs
auf, die er dann abbrechen musste.
Es wurde anschließend eine polizeiliche Großfahndung eingeleitet, in die neben
unterfränkischen Einsatzkräften auch Beamte aus Hessen und Baden-Württemberg
eingebunden waren. Im Bereich von Amorbach, auf einem Waldweg nahe der B47,
wurden Polizeibeamte auf einen verdächtigen VW Golf aufmerksam. Noch vor einer
beabsichtigten Kontrolle, gab der Fahrer allerdings Gas und flüchtete. Der Weg
führte das Fahrzeug zurück auf die B47 in Richtung Amorbach.
Es entwickelte sich auf der kurvenreichen Strecke eine Flucht vor der Polizei mit
gefahrenen Geschwindigkeiten von geschätzten 120 km/h. Kurz vor der Einfahrt zur
B469 stellte sich ein uniformierter Dienst-Pkw quer, um den Flüchtenden zum
Stoppen zu zwingen. Dieser fuhr allerdings mit voller Geschwindigkeit auf das
Polizeiauto zu. Dem Beamten blieb zur Vermeidung eines Zusammenstoßes nichts
anderes übrig, als die Sperre aufzulösen. In der Nähe des Schlosses Amorbach war
die Flucht des Golfs nach einem Zusammenstoß mit einem Dienstwagen beendet.
Letztlich gaben die Polizeibeamten kurz vor der Festnahme der zwei Männer einen
Warnschuss in die Luft ab. Danach konnte das Duo aus dem VW Golf
widerstandslos und unverletzt gefesselt werden.
Es folgte der Transport der beiden dringend Tatverdächtigen im Alter von 23 und 25
Jahren zur Kriminalpolizei Aschaffenburg. Im Pkw fanden die Beamten neben einer
Gasflasche auch einen Benzinkanister und weiteres Beweismaterial. Die
Beschuldigten stammen beide aus dem Landkreis Aschaffenburg.
Die Ermittler gehen jetzt auch der Frage nach, ob die beiden Festgenommenen auch
als Verursacher für die gescheiterte Explosion eines Geldautomaten in Kleinheubach
am Mittwochabend in Frage kommen. Nach ersten Erkenntnissen deutet vieles
darauf hin.
Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ordnete am Samstagvormittag die Vorführung
des Duos beim Ermittlungsrichter an. Dieser wird am Samstagnachmittag
entscheiden, ob die Untersuchungshaft angeordnet wird. Die weiteren Ermittlungen
führt die Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der
Staatsanwaltschaft.

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