Besuch im kleinen Rom
Studienfahrt der BGB-Freunde nach Bamberg

Teilnehmer der Studienfahrt auf der Brücke zum alten Rathaus | Foto: Manfred Lauer
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Studienfahrt der BGB-Freunde verbindet Gegenwart mit Geschichte
Besuch von Bamberg und Kloster Ebrach

Die traditionelle Studienfahrt der BGB-Freunde führte in diesen Tagen unter der Leitung von Manfred Lauer nach Bamberg und in den Steigerwald nach Ebrach. Der mit 40 Personen besetzte Bus der Firma Hettinger fuhr um 9 Uhr in Buchen ab und erreichte pünktlich um 12 Uhr die Kongresshalle in Bamberg, Dort wartete Stefan Sengenberger auf die Gruppe. BGB-Lehrer Stefan Sengenberger stammt aus Bamberg, ist dort bestens vernetzt und mit der Geschichte und Kultur der Stadt hervorragend vertraut. So konnte man sich auf einen spannenden und informativen Stadtrundgang bei bestem Wetter freuen.

Wer sich Bamberg nähert, dem fällt schon von weitem die Stadtsilhouette mit ihren Hügeln und Kirchtürmen auf. Manche bezeichnen Bamberg auch als „Klein Rom“. Denn wie Rom wurde Bamberg auf sieben Hügeln erbaut, wie in Rom gibt es viele Kirchen und wie in Rom spielt die katholische Kirche eine wichtige Rolle. Zum Erzbistum Bamberg gehören große Teile Frankens. Bamberg hat ca. 78 000 Einwohner. An der Universität studieren rund 13 000 Studenten. Die Altstadt wurde bereits 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Das große Glück für Bamberg war, dass die Altstadt den Zweiten Weltkrieg nahezu ohne Schäden überstanden hat. Andere fränkische Städte hatten da weniger Glück z.B. Nürnberg und Würzburg.

Erstmals erwähnt wurde Bamberg im Jahre 902 n.Chr., doch erst unter Heinrich II wurde Bamberg zu einer bedeutenden Stadt. Im Jahr 1007 konnte Heinrich II auf der Reichssynode in Frankfurt den versammelten Bischöfen die Zustimmung abringen, Bamberg zu einem Bistum zu ernennen. Das brachte einen gewaltigen Schub für die weitere Entwicklung der Stadt. Der erste Dom wurde gebaut und die Grundsteine für den Bau weiterer Kirchen wurden gelegt. Der Stadtrundgang führte zunächst über den grünen Markt zum alten Rathaus. Weil man sich nicht einigen konnte, ob man das Rathaus auf der Seite des Domberges oder in der sogenannten Inselstadt errichten sollte, baute man das alte Rathaus einfach zwischen beide Stadtbereiche in den Fluss Regnitz auf eine künstlich geschaffene Insel. Ein Schwerpunkt der Stadtführung war der Kaiserdom mit dem davor liegenden Domplatz. Über zahlreise enge Gassen mit markanten Fachwerkhäusern erreichte man schließlich den „Hot Spot“ der Altstadt. Hier traf man auf hunderte-meist junger Menschen- die mit einem Glas Bier in der Hand friedlich feierten.

Stefan Sengenberger wurde von einem „Bamberger Original“ namens „Pfiff“ begleitet. Pfiff bereicherte die Stadtführung durch diverse Anekdoten. So konnte man erfahren, warum das über Bamberg hinaus bekanntes Rauchbierlokal „Schlenkerla“ diesen ausgefallenen Namen trägt. Im Jahre 1905 soll dem damaligen Brauer beim Ausladen der Fässer vom Karren die Pferde durchgegangen sein. Er wurde vom Fuhrwerk erfasst und verletzt. Seitdem muss er die Verletzung beim Gehen mit dem Schlenkern der Arme ausgleichen. Eine Bamberger Reimchronik fasst das so zusammen: „Weil er gern mit seina Orm a wengla geschlenkert hot, drum hom`s ihn Schlenkerla getauft.“ Natürlich durfte auch für die VdF- Gruppe aus Buchen am Abend ein Besuch im Schlenkerla nicht fehlen. Rauchbier und fränkisches Essen schmeckten köstlich.

Am zweiten Tag der Studienfahrt ging es in den Steigerwald zum Kloster Ebrach. Kloster Ebrach wurde 1127 als eines der ersten rechtsrheinischen Zisterzienserklöster gegründet. Im Jahre 1127 übersiedelten zwölf Mönche vom französischen Mutterkloster Morimond . Im Jahre 1200 begann Abt Hermann I. den Bau der Abteikirche, die 1285 vollendet wurde. Sie gilt als eines der schönsten Baudenkmäler der frühgotischen Baukunst. In dem Bauwerk befindet sich eine prächtige klassizistische Ausstattung. Sie umfasst über 50 Fenster, 26 Altäre und über dem Westportal eine Rosette von zwölf Meter Durchmesser nach dem Vorbild von Notre Dame in Paris. Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst

Zum Abschluss des Programms stand noch ein besonderes Naturerlebnis im Fokus. Der Baumwipfelpfad Steigerwald eröffnete die Möglichkeit, über den Wipfeln des Buchenwaldes zu spazieren. Nach diesem Erlebnis trat die Gruppe am Nachmittag- vollbeladen mit Eindrücken- die Heimreise nach Buchen an. Der Vorsitzende des Fördervereins, Frank Pahl, bedankte sich beim Busfahrer Willi Kulike für die sichere Fahrt. Bei Manfred Lauer bedankte er sich für die Organisation und Leitung der Studienreise. Der Dank richtete sich auch an BGB-Lehrerin Sarah Brötel, die bei der Organisation und Planung mithalf.

Autor:

Manfred Lauer aus Buchen

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