Radtour des VIVIO Vereines Buchen von München bis Venedig

Teilnehmer von links nach rechts auf dem kleinen Markusplatz in Venedig: stehend Doris Müller, Doris Kohler, Ingrid Fischer, Martina Rau, Sonja Huslig, kniend Dieter Fichter, Bernhard Breunig, Thomas Schmitt, Rudi Müller
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Grenzenloser Radspaß über den Alpen – 600 km und über 6000 hm
Buchen. Strapaziöse Anstiege (fast) wie bei der Tour de France, aber zum Glück noch genügend Zeit, um das herrliche Panorama in den Bergen zu genießen – so abwechslungsreich war die siebentägige Fahrradtour über die Alpen des Buchener Gesundheits- und Rehasportvereins Vivio zusammen mit dem befreundeten Kirchheimer Radsportverein „RSK“. Der Fernradweg „München-Venezia“ verbindet Radgenuss und Alpenüberquerung bis zur Adria. Auf Radwegen, Schotterpisten oder kleinen Nebenstraßen erlebten die Teilnehmer drei Länder mit ihren Tourismusregionen und vielen herausragenden Natur- und Kulturschönheiten. „München-Venezia“ führt von der Isarmetropole vorbei an den bayrischen Seen und Flüssen über das Tiroler Inntal und durch das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten und Treviso bis hin zu den Dogenpalästen und Kanälen der Lagunenstadt Venedig.
Insgesamt wurden knapp 600 Kilometer und 6000 Höhenmeter (hm) bei bestem Wetter absolviert. Die Stimmung in der Gruppe war spitze und sehr verbindend. Im Vorfeld wurden die Teilnehmer bei den wöchentlichen Radtreffs von den lizenzierten Radtreffleitern Doris Kohler und Ingrid Fischer gut auf die Alpenüberquerung vorbereitet.
Am ersten Tag wurden 65 km geradelt. Es ging von München nach Lenggries durch wunderschöne, unberührte Naturlandschaften, ehe die Radler nach weiteren 60 km Jenbach am Inn erreichten und auf dieser Strecke auch die Landschaft am Achensee genossen. Am dritten Tag stand eine kleine Herausforderung an: die Radler erreichten die Hauptstadt Tirols, Innsbruck, mit seiner tollen historischen Altstadt und dem „goldenen Dachl“ und steuerten den Brenner an. Knapp 700 hm waren zu bewältigen.
Am vierten Tag stand die Königsetappe auf dem Programm: von Matrei nach Bruneck: 90 km und 1050 (!) Höhenmeter. Gleich am frühen Morgen stand eine anstrengende Passage auf dem Programm, denn die Gruppe musste die Brennerpasshöhe meistern. Entsprechend zufrieden waren die Teilnehmer am Mittag bei der Ankunft in Sterzing. Am Nachmittag erreichten die Radler das Pustertal und am Abend das Etappenziel Bruneck.
Eine weitere Augenweide war Tag fünf der Reise, die die Gruppe durch die Dolomiten bis in die Skimetropole Cortina d’Ampezzo führte. Zunächst folgte die Gruppe der ehemaligen Dolomitenbahn durch das Höhlensteintal vorbei am Toblacher See. Kurz darauf eröffnete sich ein einzigartiger Panoramablick, nämlich die Felsformation der „Drei Zinnen“. Die nächsten Kilometer ging es weiter auf einer Schotterstrecke, immer leicht ansteigend bis zur Grenze der beiden Provinzen Bozen und Belluno, dem Passo Cimabanche. Knapp 1000 Höhenmeter waren zu bewältigen. Von nun an ging es an diesem Tag auf kilometerlangen Schotterstrecken, die Dolomiten in greifbarerer Nähe in die wunderschöne Stadt Cortina d’Ampezzo. Zum Glück verließen die deutschen Radler die Wintersportmetropole gerade noch rechtzeitig, denn nur Stunden später ging ein derart fürchterliches Unwetter über Cortina d’Ampezzo nieder, was eine Weiterfahrt wohl unmöglich gemacht hätte. Wie später den Schlagzeilen zu entnehmen war, gab es Murenabgänge und ein Todesopfer war zu beklagen.
Aber die Radler aus Deutschland hatten Glück und so ging es bei über 40 Grad weiter gen Süden. Mit fast 120 Kilometern war an diesem Tag die längste Strecke zu bewältigen. Sie führte durch flachere, aber temperaturmäßig heißere, Gefilde durch die Täler von Belluno vorbei an Veneto und Treviso. Am Abend wurde in der schönen Unterkunft der italienische Flair genossen, und die Radler hatten trotz der Strapazen noch Muße, das Tanzbein zu schwingen.
Am siebten Tag erreichte die Gruppe schließlich ihr Endziel, die Lagunenstadt Venedig. Auf diesem Abschnitt waren Villen des italienischen Baumeisters Palladio zu bewundern. Leider konnte das Endziel nicht mit dem Rad erreicht werden, da Venedig nur zu Fuß oder auf dem Wasserweg erreichbar ist.
Diese gleichermaßen strapaziöse und beeindruckende Radtour wird allen Teilnehmern in unvergesslicher Erinnerung bleiben, nicht zuletzt dank des guten Miteinanders der Buchener und der Freunde vom RSK Kirchheim. Albert Bosler hatte die Tour glänzend geplant, und Karlheinz Piro war während der gesamten Strecke ein hervorragender Guide. Irmgard Evertz und Harry Zörmer begleiteten die 16 Tourteilnehmer umsichtig mit einem Wohnmobil mit Radanhänger sowie einem VW-Bus und stellten so den Gepäcktransport und die technische Unterstützung jederzeit sicher.

Autor:

Dieter Fichter aus Buchen

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