Gut vorbereitet auf Reitunfälle und Pferdenotfälle
Erste Hilfe an Pferd und Reiter

Das Glück der Erde liegt bekanntermaßen auf dem Rücken der Pferde. Dass der Pferdesport beliebt ist, zeigt die Tatsache, dass in Deutschland 1,19 Millionen Menschen regelmäßig und 2,8 Millionen gelegentlich reiten. Neben seiner Vielfältigkeit birgt der Pferdesport allerdings auch Risiken für Unfälle. Mensch und Tier benötigen dann unter Umständen Erste Hilfe, wobei es wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und sicher helfen zu können. Weil im Notfall eine gute Zusammenarbeit von Ersthelfern, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Tierarzt gefragt ist, hat Desirée Diebold vom DRK Kreisverband Buchen e.V. ein spezielles Angebot für alle „Felle“ entwickelt.

Im vergangenen Spätherbst fand „Erste Hilfe am Pferd / Reitunfälle“ erstmals vor Ort, nämlich auf dem Hof „Lindengrund“ in Adelsheim statt. Sieben Pferdebesitzerinnen und -freunde verbrachten den Nachmittag rund um das Thema Erste Hilfe im Reitsport. Zunächst wurden die allgemeinen Grundlagen der Ersten Hilfe aufgefrischt. Nachdem der Eigenschutz beachtet und die Unfallstelle gesichert ist, kann man sich um die verletzte Person kümmern. Was so einfach klingt, kann im realen Notfall eine echte Herausforderung sein. Aufgeregte Pferde mit ihrem natürlichen Fluchtinstinkt und ihrer Kraft und Größe, weitere beteiligte Menschen und Tiere, beispielsweise auf dem Reitplatz oder im freien Gelände, müssen koordiniert werden. Dabei ist ein situationsgerechtes und symptomorientiertes Handeln erforderlich. Spätestens wenn man an seine Grenzen kommt, sollte man weitere Helfende aktivieren und den Notruf verständigen. Im Anschluss an die „Basics“ der Ersten Hilfe am Menschen, rückte das Pferd in den Mittelpunkt. Zunächst wurden mögliche Notfälle gesammelt und über die Beurteilung des tierischen Patienten gesprochen. Die Teilnehmenden lernten verschiedene Szenarien von Kolik bis hin zur Wundversorgung kennen und überprüften unter anderem Puls, Atemfrequenz und Temperatur durch. Die Stallapotheke und Notfallvermeidung, spielten ebenso eine große Rolle. Ziel war es, Mensch und Tier auf ungewohnte, medizinische Untersuchungen bzw. Notfälle bestmöglich vorzubereiten. Mit entsprechendem Training, z.B. des Verladens in einen Anhänger für einen ggf. nötigen Transport in die Klinik, können gewisse Routinen auf- und Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden. Auch auf Versicherungsschutz und Schutzkleidung wurde eingegangen und mögliche Reitunfälle besprochen. In Deutschland gibt es nach Angaben der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin (GOTS) e.V. in Jena jedes Jahr rund 40.000 Reitunfälle, die ärztlich behandelt werden müssen. Die meisten davon im Freizeitbereich. Reitsport ist statistisch gesehen gefährlicher als Skifahren oder Motorsport. Am häufigsten sind Verletzungen im Brustbereich, gefolgt von Verletzungen an Armen und Beinen sowie am Kopf. Speziell die lebensrettenden Sofortmaßnahmen Helmabnahme, Seitenlage und Wiederbelebung wurden von den Teilnehmenden geübt, um sich im Fall der Fälle für die richtige Maßnahme entscheiden und diese auch durchführen zu können. „Ruhe bewahren - auch wenn es schwer fällt, ist der erste und wesentliche Schritt. Dann die Situation überblicken - überlegen, was wichtig ist und anschließend entsprechend handeln“, fasste Desirée Diebold zusammen und ermutigte die Teilnehmenden zum Helfen, bestenfalls gemeinsam. Denn Erste Hilfe ist Teamarbeit und das meiste macht man automatisch richtig.

Die wichtigste Erkenntnis des Tages war folgende: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Je mehr man im Vorfeld bedenkt, beispielsweise die Ortung, falls bei einem Ausritt etwas passiert, umso schneller kann man im Notfall helfen. Ein gutes Grundwissen über Pferde ist dafür die Voraussetzung. Hierfür bietet Familie Assenheimer im Lindengrund regelmäßig Lehrgänge für den Pferdeführerschein und Reitabzeichen an, bei denen man alles Wichtige rund ums Pferd lernen kann.

Bei Interesse an einem Kurs für Ihren Reitverein oder Hof melden Sie sich gerne unter ausbildung@drk-buchen.de oder Tel. 06281 52 22-21.

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