Hinter den Kulissen der Automobilbranche - Besuch des Audi-Werks Neckarsulm

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Riesige Pressen, das Dröhnen und Hämmern der mehrere Tonnen schweren Maschinen hallt durch die Werkshalle in Neckarsulm. Was sich anhört wie ein Stahlwerk, ist tatsächlich das Audi-Werk in Neckarsulm, welches die 12. Klasse des Technischen Gymnasiums mit dem Profil „Technik und Management“ der Zentralgewerbeschule Buchen am Freitag, den 16.03.2018, besuchen durfte. Nur mit Headset, das die Schüler zu Beginn der Führung erhalten, sind die Informationen und Darlegungen der Mitarbeiterin, die in das Mikrophon spricht, deutlich zu verstehen.

Der Standort Neckarsulm war nicht immer Produktionsstädte für Autos, sondern vor dem 2. Weltkrieg war hier die Firma NSU angesiedelt, welche zunächst Fahrräder, Motorräder und später auch Autos produzierte. Erst 1969 schließt sich die Firma NSU, welche zeitweilen der größte Zweiradproduzent der Welt war, mit der Audi Union zur „AUDI NSU AUTO UNION AG“ zusammen, später einfach nur noch „AUDI AG“.

Den Schülern der Klasse TGTM2 wird die Möglichkeit geboten, einen Eindruck von der Automobil Branche zu bekommen, da viele Schüler der Klasse es sich vorstellen könnten, nach ihrem Abitur 2019 in diesem Bereich zu arbeiten. Attraktiv als Arbeitgeber war die Branche bereits für ehemalige Schüler: So kommt es, dass unsere Klasse, kaum im Audi Forum angekommen, von einem Audi Mitarbeiter begrüßt wird, welcher selber einmal Schüler der ZGB war und nach dem Studium bei Audi eingestellt wurde.

Die Führung beginnt mit der, für manche Schüler befremdlich wirkenden Aufforderung, die Handys auszuschalten. Dies ist jedoch ein normaler Prozess bei solchen Führungen, um Industriespionage zu vermeiden. Auch wird uns gesagt, dass wir leider nicht alle Abteilungen des Werks besichtigen können, da einige von den Hallen vorbereitet werden für die Produktion von neuen Fahrzeugen, die noch nicht auf dem Markt sind. Auch die Tourenwagen für die DTM werden in Neckarsulm entwickelt und produziert.

Wir fahren mit einem Bus über das Audi Gelände, hier zeigt uns eine Mitarbeiterin, was die AUDI AG als Arbeitgeber zu bieten hat, und uns begegnen mehrere Restaurants, eine eigene Bahnstation und sogar ein hauseigener Notdienst. Die Fahrt endet an einer riesigen Halle, dem Presswerk, in dem Teile für den Audi A5, A6, A7 und A8 gepresst werden. Die gigantischen Pressen sind bis zu 50 Tonnen schwer und können eine Druckkraft von bis zu 7700 Tonnen ausüben, ca. 700 Tonnen Aluminium und Stahl werden in diesen Maschinen pro Tag verarbeitet.

Riesig, gigantisch, groß sind alles Adjektive, die auf den Standort Neckarsulm und dessen Maschinen zutreffen, so ist es nicht verwunderlich, dass viele der Mitarbeiter mit einer Art Cityroller, einem Fahrrad oder mit dem Auto über das Werksgelände fahren.

Auch wir fahren mit dem Bus zur nächsten Station der Besichtigung, dem Karosseriebau. Hier werden die einzelnen Teile, die vorher gepresst wurden, zusammengeschweißt. Auffällig ist, dass sich in dieser Halle nur wenige Mitarbeiter aufhalten. Der Grund hierfür ist einfach: Riesige Roboter mit Industrie 4.0 Technologie schweißen die Karosserien der Autos zusammen.

Auch in der nächsten Halle, der Montage, ist trotz vieler Mitarbeiter, der technische Fortschritt zu spüren, denn immer wieder müssen wir während der Führung Platz machen für fahrerlose Transportsysteme, welche den Arbeitern Montageteile bringen.

In dieser Stufe der Autoherstellung werden an die Karosserien Teile wie Lenkrad, Sicherheitsgurte, Außenspiegeln, Sitzen u.a. montiert. Die Werker werden dabei von Robotern unterstützt.

Dem Fahrzeug fehlen noch Motor und Antrieb am Ende dieses Montagebandes. Insgesamt fertigt das Audi Werk Neckarsulm 1000 – 1200 Autos pro Tag und liefert diese weltweit aus. Um diese Menge an Autos zu produzieren, sind im Werk Neckarsulm ca. 17.000 Mitarbeiter beschäftigt. Audi bildet jährlich 300 Auszubildende in Neckarsulm aus, auf diese Anzahl von Ausbildungsplätzen kommen jedes Jahr im Schnitt 3000 Bewerbungen.

Am Ende der Führung bekommen die Schüler noch einmal die Möglichkeit Fragen zu stellen und werden dann verabschiedet. Die Exkursion war laut Feedback ein voller Erfolg und die Schüler der Klasse TGTM2 hatten die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen zu blicken und vielleicht wird ja der eine oder andere nach dem Abitur in der Automobil Branche seinen neuen Arbeitgeber finden können.

Von Tony Mestmacher

(Schüler der TGMT2)

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