Zentralgewerbeschule Buchen
„Ein historischer Tag für die ZGB“

Gleich fünf Personen schieden mit Beendigung des Schuljahres an der Zentralgewerbeschule Buchen (ZGB) aus dem aktiven Dienst als Lehrkräfte: OStD Konrad Trabold (wie bereits berichtet), StD Heiko Ihrig, OStR Ulrich Gering, TOL‘in Barbara Schwab und OStR‘in Silvia Veith-Wähler. Auch wenn Pensionierungen an größeren Schulen Routine sind, so bedeutet das diesjährige Schuljahresende einen Epochenwandel für die ZGB.
Barbara Schwab wurde zum Ende des Jahres 1958 in Buchen geboren und kam bereits im Alter von 14 Jahren mit der ZGB in Kontakt als sie die Einjährige Berufsfachschule Körperpflege besuchte um Friseurin zu werden. Nach der abgeschlossenen Ausbildung arbeitete Frau Schwab zunächst im Salon Gisela Endlich in Buchen und besuchte anschließend die Berufsaufbauschule in Heilbronn und die Meisterschule in Heidelberg. Ihre Lehrerkarriere begann im Herbst 1981 an der Justus-von-Liebig-Schule in Mannheim. Nach mehreren Versetzungsanträgen kam sie 1992 zunächst mit einer Teilabordnung an die ZGB und wurde dann im Jahr 2000 nach Buchen versetzt. Hier war sie hauptsächlich in der Friseurabteilung tätig, unterrichtetet aber auch, da sie in ihrer Freizeit den Übungsleiterschein erwarb, an der Helene-Weber-Schule (HWS) das Fach Sport.
Das Friseurhandwerk hat auch mit Kreativität zu tun und dass Frau Schwab davon viel besitzt, zeigte sie bei verschiedenen schulischen Anlässen. Für ihren „unermüdlichen Einsatz“ für ihre Schülerinnen und Schüler und die ZGB und ihren „mitmenschlichen Umgang“ bedankte sich Herr Trabold recht herzlich bei ihr.
Silvia Veith-Wähler ist geboren und aufgewachsen in Eberbach. Nach dem Abitur lernte sie in Heidelberg den Beruf der Damenschneiderin und wechselte nach der Gesellenprüfung an die Technische Hochschule nach Darmstadt. Dort nahm sie das Studium für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen auf, das sie 1985 mit der Lehrbefähigung für die Fächer Deutsch und Textiltechnik erfolgreich beendete. Nach dem Referendariat in Heilbronn wechselte sie dann an die gewerbliche Schule nach Tauberbischofsheim. Dort war sie sehr bald verantwortlich für die Fachabteilung Textiltechnik, die aber 1994, nach der Rückkehr von Frau Veith-Wähler aus einer Erziehungszeit, geschlossen wurde. In ihrer „neuen Heimat“, der ZGB, ereilte sie bald darauf das gleiche Schicksal, denn auch hier wurde die Textiltechnikabteilung geschlossen. Mittlerweile war sie aber im Deutschunterricht der Schule so verankert, dass sie unentbehrlich wurde. Frau Veith-Wähler war „die Fachfrau“ an der Schule für Präsentationstechniken und sie wurde 1999 auch zur Fachabteilungsleiterin für das neue Berufskolleg Technik und Medien ernannt, die zunehmend zu „ihrer“ Schulart wurde, in der sie u.a. Kennenlernseminare in der zweiten Schulwoche etablierte.
Auch jenseits des Unterrichts war Frau Veith-Wähler bald beinahe unverzichtbar, denn sie organisierte die Berufsschulabschlussprüfungen und war maßgeblich bei der Implementierung des Feedbackprozesses an der ZGB beteiligt. Herr Trabold hob besonders das hohe Engagement von Frau Veith-Wähler hervor und sagte, dass ihm ihre Meinung stets sehr wichtig war.
Die Vita des dritten Pensionärs zeigt mustergültig wie durchlässig das Bildungssystem, entgegen mancher Behauptungen, ist. Ulrich Gehring legte 1976 seinen Hauptschulabschluss ab und besuchte anschließend in Karlsruhe die Einjährige Berufsfachschule Kfz-Technik. Es folgte eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und das Nachholen der Fachschulreife. Nach einer gewissen Zeit in seinem Ausbildungsberuf erwarb er an der Carl-Engler-Schule in Karlsruhe seinen Technikerabschluss und die Studienberechtigung. Diese nutzte er, um an der Rheinischen Fachhochschule in Köln Maschinenbau zu studieren. Es folgte dann eine Beschäftigung beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Köln.
An die ZGB kam Herr Gering dann 1992 und unterrichtete hauptsächlich die Fächer Kfz- und Fertigungstechnik, wurde dann aber zu einem Pionier der Informationstechnik an der ZGB – und zu einem treuen Anhänger von Linux.
Ulrich Gering zeichne sich vor allem durch seine „verständnisvolle Art für die größeren und kleineren Begrenztheiten von uns allen“ aus und war immer darauf aus, alle Schülerinnen und Schüler „fachlich aber auch menschlich zu unterstützen.“
Nach dem Abitur in Osterburken absolvierte Heiko Ihrig zunächst seinen Grundwehrdienst und studierte anschließend Maschinenbau in Karlsruhe. Danach war Herr Ihrig zunächst bei Heidelberger Druckmaschinen beschäftigt, wo er sich bald zum Assistenten der Geschäftsleitung emporarbeitete. 1993 ging er dann das Risiko eines Wechsels in den Schuldienst ein. In den ersten zwei Jahren gab es parallel zum Unterricht eine Ausbildungsphase am Seminar in Karlsruhe. An der ZGB erwarb sich Herr Ihrig durch seinen Fleiß, seine Fachkompetenzen und den sehr guten Unterrichtsvorbereitungen sowie seine große Hilfs- und Einsatzbereitschaft bei Schülern, Kollegen und der Schulleitung hohe Achtung und Anerkennung. Sehr bald war er für die Betreuung der Technischen Zeichner verantwortlich und wirkte in dem entsprechenden Prüfungsausschuss der IHK mit. Zudem unterrichtete Herr Ihrig in Meistervorbereitungskursen und war auch an der Dualen Hochschule in Mosbach als Dozent tätig.
Im Jahr 2002 wurde Herr Ihrig Fachabteilungsleiter für Metalltechnik und drei Jahre später rückte er als Leiter der Abteilung II in die Schulleitung auf. In diesen neuen Positionen kamen immer neue Aufgaben auf ihn zu. Laut Herrn Trabold zeigen die Fortbildungsnachweise in Herrn Ihrigs Personalakte „die hohe Bereitschaft, vielleicht sogar „Lust“, sich neue Themengebiete zu erschließen und das Repertoire an Kompetenzen zu erweitern.“
Im Jahre 2015, nach der Pensionierung von Dr. Wolfgang Schäfer, wurde Herr Ihrig dann zum stellvertretenden Schulleiter bestellt.
Herr Trabold meinte, zusammen seien sie „ein super Team“ gewesen, sie hätten sich „ganz prima ergänzt, uns auch gegenseitig korrigiert“, immer in dem „Vertrauen, dass der jeweils andere zum Wohle der Schule agiert. Mit all deinen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen glaube ich, dass nur ganz wenige Schulleiter sich über solch einen stellvertretenden Schulleiter freuen konnten wie ich!“
Die Verabschiedung von Herrn Trabold nahm dann auch sein Stellvertreter vor. Dabei ging Herr Ihrig vor allem auf die Zeit Herrn Trabolds als Schulleiter ein und was sich seit der Pensionierung Herrn Seiferts 2012 alles ereignet und verändert hatte.
Beim Blick in die Zukunft sprach Herr Ihrig auch die Entwicklungspotenziale an, die sich dem kommenden Schulleiter Carlo Götz und dessen Stellvertreter René Reichert stellen werden, wie Schülerrückgang in den Ausbildungsberufen, Ausbau der Digitalisierung und Glasfaseranschluss sowie Umsetzung des landesweit gültigen neuen Referenzrahmens Schulqualität. Er sei aber zuversichtlich, dass das neue Schulleitungsteam diese Aufgaben meistern werde.
Zum Schluss verabschiedete sich noch Herr Kieser, Schulleiter der HWS und ehemaliger Kollege, von den Pensionären und bezeichnete diesen Tag als „historischen Tag für die ZGB“.Si

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