Megatrend Functional Fitness!?
(aktiv-gesund-Kolumne der Litfaß-Säule Mai 2016)
Functional-Fitness ist wohl der Sporttrend der letzten Jahre. Es gibt viele Begriffe für dieses „Training ohne Geräte“. Die meisten dieser Begriffe stammen aus dem englischen und bedeuten übersetzt soviel wie „Training mit dem eigenen Körpergewicht (bodyweight exercising)“ oder „freies Athletiktraining“. All diesen Übungsprogrammen ist gemein, dass keine speziellen Trainingsgeräte verwendet werden. Es handelt sich dabei vielmehr um eine Form gezielter Funktionsgymnastik zur muskulären Kräftigung, teilweise auch mit Ausdaueranteilen. Somit eignet sich dieses Training vor allem für diejenigen, die auch außerhalb von Fitnessstudios und ohne in Heimtrainingsgeräte zu investieren etwas für ihre Muskeln tun wollen.
Im Sinne ihrer Gesundheit sollten Sie aber die folgenden Punkte unbedingt beachten:
1. Wie bei anderen Trainingsaktivitäten auch sollten sich die Übungsauswahl, die Trainingsintensität sowie die Trainingshäufigkeit an ihrem aktuellen Leistungsstand orientieren. Dies hört sich selbstverständlich an, gestaltet sich aber gerade im Bereich Functional-Fitness nicht einfach. Weil oft so empfohlen, wird das hochintensive Training der „Internet“-Vorbilder einfach mitzumachen. Aber auch diese „Vorbilder“ haben einmal klein angefangen, mit einfacheren Übungen und niedrigerer Trainingsbelastung. Widerstehen Sie der Versuchung sich zu überlasten. Zwar bedeutet mehr Anstrengung auch mehr Kalorienverbrauch - diesen erkaufen sie sich aber oft durch gesundheitliche Überlastung und eventuelle Langzeitschäden.
2. Beachten Sie, dass sich beim Training mit dem eigenen Körpergewicht die Trainingsbelastung meist nicht so fein steuern lässt, wie beim Training mit fein abgestuften Gewichten. Es gilt also im Zweifelsfall eine zu schwere Übung gegen eine einfachere Übung auszutauschen, bei der ein geringerer Anteil des Körpergewichts zum Einsatz kommt.
3. Der Begriff „functional“ (= funktional) bedeutet, dass Bewegungen in ihrem natürlichen, möglichst vollen Bewegungsumfang, oft über mehrere Gelenke hinweg durchgeführt werden. Für gut trainierte Sportler mit ausreichend Bewegungserfahrung ist dieses oft sehr komplexe Training durchaus sinnvoll und angebracht. Anfängern oder Sportlern mit geringer Bewegungserfahrung gelingt es aber oft nicht, diese anspruchsvollen Bewegungen sauber und mit Vorspannung stabilisiert durchzuführen. Dies führt dann zu Überlastungen und somit langfristig auch zu gesundheitlichen Schäden am Bewegungsapparat. Wählen Sie also stets Übungen, die ihrem Leistungsstand angemessen sind.
Functional-Fitness bietet aber auch viele Vorteile:
1. Das Training kann immer und überall durchgeführt werden. Sie trainieren, wann und wo sie wollen, und sparen sich die Zeit und Fahrkosten anderer ortsgebundener Angebote.
2. Es entstehen nach eventuell notwendiger anfänglicher Trainerbetreuung keine laufenden Kosten für Mitgliedsbeiträge oder Trainingsgeräte.
Fazit: Beginnen Sie mit einem Trainingsprogramm und mit Übungen, die ihrem momentanen Fitnessniveau entsprechen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem guten Trainer beraten, und während der Anfangszeit beim Training begleiten. Wenn Sie diese Punkte beachten, spricht nichts dagegen, den eigenen Körper auch ohne spezielle Geräte zu trainieren. Natürlich gilt auch hier wie immer …
Es gibt nichts Gutes, es sei denn Sie tun es!
Ihr Mario Holderbach
Autor:Mario Holderbach aus Buchen |
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