E-Bikes und Gesundheit?
(aktiv-gesund-Kolumne der Litfaß-Säule November 2015)
Haben Sie das auch schon erlebt? Sie fahren mit einem normalen Fahrrad - also ohne Elektromotor - einen Berg hinauf und werden plötzlich von einem E-Biker überholt. Während bei Ihnen der Schweiß in Strömen fließt, scheint der Puls des E-Bikers noch nicht mal erhöht zu sein.
Keine Angst liebe E-Biker ich möchte hier nicht gegen die neue Technik wettern, sondern das Phänomen E-Bike aus gesundheitlicher Sicht betrachten. Zuerst aber noch etwas „Aufklärungsarbeit“ für alle, die noch keine E-Bike-Erfahrung haben. E-Bikes, die offizielle Bezeichnung für zulassungsfreie „E-Bikes“ lautet „Pedelecs“, sind Fahrräder mit Elektro-Unterstützung. Ein Pedelec fährt also nicht von alleine, sondern verstärkt nur die muskuläre Trittbewegung des Radlers.
Meiner Meinung nach haben E-Bikes folgende Vorteile:
>>> 1. Unterstützung, wenn es Sinn macht: Radfahren ist eine sanfte Form des Ausdauertrainings. Viele längere Radtouren in unserer Region beinhalten aber mindestens eine oder sogar mehrere Steigungen. Diese sind für untrainierte oder ältere Radler meist zu anstrengend und können auch aus gesundheitlicher Sicht überlasten. Ein Pedelec kann diese ungesunden Belastungsspitzen vermeiden.
>>> 2. Die Umwelt schonen: Um ohne nennenswerte Steigungen radeln zu können, nahmen viele Radler bisher Pkw-Anfahrten mit Fahrradträger von 30km oder mehr in Kauf (z. B. zum Main oder Neckar). Mit dem Pedelec kann jedermann auch größere Rundfahrten von Zuhause aus starten und somit mal was anderes sehen! Außerdem werden auch Alltagsbesorgungen oder Besuche mit dem E-Bike erledigt, da man nach 5-6 km dank der Elektro-Unterstützung nicht unbedingt reif für die Dusche ist. Sinnvoll eingesetzt spart man so viele Pkw-Kilometer und tut somit etwas Gutes für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
>>> 3. Gemeinsam fit: Die individuell steuerbare Trittunterstützung der E-Bikes ist besonders dann sehr wertvoll, wenn die Radler einer Gruppe unterschiedlich fit sind. Mit etwas Absprache ist es dann möglich, dass jeder im für ihn sinnvollen Belastungsbereich radelt. Wer weniger gut trainiert ist, lässt sich vom Motor mehr unterstützen, und der fitte Radler schaltet die Unterstützung aus oder bleibt beim traditionellen Fahrrad ohne Elektro-Unterstützung.
>>> 4. Neue Radler: Viele E-Biker sind vor der Anschaffung Ihres Pedelecs viele Jahre nicht mehr oder nur sehr selten geradelt. Der größere Aktionsradius und die zuschaltbare Unterstützung haben viele Menschen wieder zum Radeln gebracht, was ich als Gesundheitsförderer sehr begrüße.
Hier noch 3 wichtige Tipps zum Thema E-Biking:
>>> E-Bikes sind mittlerweile erschwinglich, aber nicht billig. Meine Empfehlung lautet: Erst ausleihen (= testen), dann gut informieren und überlegt kaufen!
>>> Schützen Sie Ihren Kopf stets mit einem Fahrradhelm auch beim normalen Fahrradfahren.
>>> Pedelecs sind schwerer und schneller als normale Fahrräder. Üben Sie also zuerst auf abgelegenen Strecken, bevor Sie am turbulenten Straßenverkehr teilnehmen.
Auch normales Radfahren ist und bleibt sehr gesund, wenn man nicht übertreibt und an sehr steilen Anstiegen entweder „einige Gänge runterschaltet“ oder „sein Rad liebt und schiebt“. Egal ob mit oder ohne Elektrounterstützung gilt auch beim Radfahren wie immer …
Es gibt nichts Gutes, es sei denn Sie tun es!
Ihr Mario Holderbach
Autor:Mario Holderbach aus Buchen |
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