Anerkennung ausländischer Pflegekräfte
Hand in Hand zu Gast im Justizministerium Stuttgart

Foto: (c) Ambulanter Pflegedienst Hand in Hand GmbH
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Ausländische Pflegekräfte: Runder Tisch im Justizministerium

Am 13. Februar war Mazlum Oktay von Hand in Hand Teil einer Gesprächsrunde zum Thema „Anerkennung ausländischer Pflegekräfte“ bei Landesjustizministerin Marion Gentges in Stuttgart.

Auf Einladung der CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten Nina Warken, Yannick Bury und Diana Stöcker hatten zahlreiche Vertreter aus Pflegeeinrichtungen am 13. Februar in Stuttgart die Gelegenheit, mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration, zum Thema „Anerkennung ausländischer Fachkräfte“ ins Gespräch zu treten. Auch aus dem Neckar-Odenwald-Kreis saß ein Vertreter mit am Runden Tisch: Mazlum Oktay, Geschäftsführer beim Pflegedienst Hand in Hand aus Buchen.

Fachkräftezuwanderung: Kernprobleme vor allem verzögerte Digitalisierung und überbordende Bürokratie

Thematisiert wurden vor allem die aktuelle Situation im Umfeld der Fachkräftezuwanderung im Pflegebereich, die Herausforderungen, denen Pflegeeinrichtungen in diesem Bereich gegenüberstehen sowie mögliche Lösungsansätze, die zur Förderung der Fachkräftezuwanderung beitragen könnten.

Eine Hauptproblematik, die sich über viele bürokratische Prozesse hinwegzieht, ist die sich seit langer Zeit verzögernde Digitalisierung und damit auch die Schnelligkeit in der Bearbeitung: so gilt es grundsätzlich, die Bearbeitung der Anträge zu digitalisieren und zu beschleunigen.

Die Visaerteilung für Pflegekräfte aus dem Ausland muss zukünftig schneller erfolgen. Hier steht oftmals die Bürokratie im Weg: Zeugnisse und weitere Unterlagen müssen mehrfach beglaubigt per Papier eingereicht werden. Botschaften benötigen oft mehrere Monate für die Bearbeitung von Anträgen für dringend benötigtes Pflegepersonal. Teilweise sind auch Personalengpässe in Botschaften verantwortlich, deren Kapazitäten es ebenfalls zu erhöhen gilt.

Klare Strukturen für schnellere Einwanderung dringend benötigter Fachkräfte gefordert

In seiner Rede forderte Mazlum Oktay klare Strukturen, sodass die Einwanderung dringend benötigter Pflegekräfte schneller gelingen kann. Als Lösungsansatz sieht er die Errichtung einer zentralen Stelle zur Bearbeitung von Anträgen, um nicht im Vorfeld erst noch die Zuständigkeiten klären zu müssen.

Darüber hinaus sei insbesondere die Digitalisierung des „Papierchaos“ zwingend erforderlich. Auch die Terminvergabe für dringend benötigtes Personal müsse beschleunigt werden. Durch den Zuzug von Personal aus dem Ausland ergäben sich weitere Herausforderungen in der Praxis, die neue Lösungen benötigen.

Ein möglicher Weg, um die Menschen schneller und besser nach Deutschland zu holen

Mazlum Oktay machte es an einem Beispiel deutlich – er habe einen Weg gefunden, um die Menschen hier besser ankommen zu lassen. Leider funktioniere dies noch nicht reibungslos:

Sein Unternehmen rekrutiert Mitarbeiterinnen aus dem Ausland, die zunächst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr bei Hand in Hand absolvieren. In dieser Zeit haben sie die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und sich an die Kultur und die Arbeitsabläufe zu gewöhnen. Beim geplanten anschließenden Ausbildungsbeginn sind sie so gut vorbereitet, müssten weder sprachlich noch fachlich bei „Null“ starten und sich von Anfang an hinterher kämpfen. Ein zukunftsweisender und erfolgsversprechender Ansatz.

Leider bekämen Interessierte in den Botschaften laut Oktay erst nach 6 bis 9 Monaten Termine für ein Visum, welches es ihnen ermöglicht, in ein besseres Leben zu starten. Mazlum Oktay fordert, genau diesen Weg komplett zu digitalisieren.

Oftmals müssen hier im ersten Schritt Zuständigkeiten geklärt werden, auf deren Klärung das Unternehmen häufig vergeblich wartet. Und wenn es dann endlich so weit ist, muss es schnell gehen, da die Interessierten nur ein bestimmtes Zeitfenster haben, um ihre Einreise zu organisieren.

„Und bis dahin müssen auch wir unsere Hausaufgaben erledigen: Unterkünfte finden, alle nötigen  Voraussetzungen schaffen und die neuen Mitarbeiterinnen in die bestehenden Teams integrieren“, so Oktay. „Alles in Allem stehen wir vielen Herausforderungen gegenüber, die es schnell zu meistern gilt“, so Oktay weiter.

Er sah das Treffen mit Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges als Chance, die Zuwanderung von Pflegekräften zukünftig verstärkt in den Fokus zu rücken.

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