Top 5 Symptome des trockenen Hustens, die nicht ignoriert werden dürfen
Trockener Husten ist die übelste Art von Husten. Wir geben dem unangenehmen Kratzen im Hals ja nur all zu gerne nach und setzen an, uns die Seele as dem Leib zu husten – aber außer der Seele kommt nichts. Nur der Hustenreiz wird immer schlimmer und alles geht von vorne los. Wer kennt das nicht.
Trockener Husten ist meist die Vor- und Nachhut einer harmlosen Erkältung. Aber wenn der Husten trocken ist und nicht nach wenigen Tagen in einen produktiven Husten übergeht, bei dem ausreichend Schleim produziert wird, der die Atemwege wieder reinigt und beruhigt, kann das auch andere Ursachen haben als einen simplen grippalen Infekt.
Warum husten wir?
Husten ist ein Mechanismus, der dazu dient, die Atemwege vor Schaden zu bewahren, indem er Fremdkörper oder Sekrete entfernt. Dazu erzeugen wir willentlich oder reflexartig eine starken Luftstoß, der mit mehreren hundert Stundenkilometern unsere Atemwege verlässt und dabei meist alles mitnimmt, was da nicht hingehört. Die Reizstoffe können körpereigene Sekrete oder Fremdkörper, kleine Partikel, Staub, Rauch oder Gase sein.
Eigentlich verfügen unsere Atemwege über ein effizientes Reinigungssystem. Auf der Oberfläche der Schleimhäute befinden sich kleine Härchen, die ähnlich einem Ruderschlag alles, was sich auf ihrer Oberfläche befindet, nach außen transportiert. Das System heißt mukoziliäre Clearance und funktioniert einwandfrei, solange es nicht überlastet ist.
Ist das der Fall, wird ein Hustenreflex ausgelöst. Im Idealfall ist dann alles gut. Wenn es aber nicht gelingt, die Reizstoffe zu entfernen, kommt noch ein Hustenreiz und noch einer, bis alles wieder gut ist.
Das Problem ist, dass manche Störfaktoren sich eben nicht so einfach entfernen lassen. Und dann bekommen wir einen trocken Husten und der kann verschiedene Ursachen haben.
Trockener Husten hat viele Ursachen
- Atemwegsinfekte
Wenn ein trockener Hals Husten verursacht, ist das meist die Begleiterscheiung einer Erkältung. Die meist viralen, selten auch bakteriellen Erreger reizen die Schleimhäute der Atemwege. Bevor sie unschädlich gemacht werden, äußert sich das in einem trockenen Reizhusten. Später produziert der Körper ein Sekret, in das er die Erreger verpackt und ausscheidet. In dieser Phase ist der Erkältungshusten schleimig oder produktiv.
Wenn die Erkältung längst abgeklungen ist, kann sich erneut ein trockener Husten entwickeln, denn die Atemwege sind noch lange nachdem die Erreger verschwunden sind sehr empfindlich und sehen überall Gespenster, die sie loswerden möchten.
Diese zweite Phase des trockenen Hustens kann mehrere Wochen bis zu zwei Monate dauern. Erst, wenn ein trockener Husten dann immer noch nicht verschwunden ist, muss man befürchten, dass er einen chronischen Verlauf genommen hat.
Wenn bei einer Erkältung trockener Husten und Fieber zusammen auftreten, besteht die Gefahr, dass es sich um eine echte Grippe, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird, handelt.
- Lungenerkrankungen
Auch andere Atemwegs- und Lungenerkrankungen können von einem trockenen Husten begleitet sein. Dazu zählen Asthma, Entzündungen des Kehlkopfes oder der Luftröhre, eine Lungenembolie (Verschluss eines Blutgefäßes in der Lunge) oder ein Lungenemphysem (krankhafte Erweiterung der Lungenbläschen, die den Gasautausch erschwert).
- Herzerkrankungen
Wenn trockener husten ohne Erkältung auftritt, kommen auch chronische Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Entzündungen von Herzbeutel, Hermuskel oder Herzinnenhaut als Ursache in Frage. Ein krankes Herz pumpt mit verminderter Leistung. Dadurch kann es zu Wasseransammlungen im Körper, unter anderem in der Lunge kommen. Das kann zu Hustenattacken oder nächtlichen Atemnot führen. Symptome, die Asthma bronchiale, einer anfallsartig auftretenden Verengung der Bronchien, sehr ähnlich sind, weswegen man hier auch von Asthma cardale spricht.
- Schadstoffe
Eine längerfristige Exposition der Atemwege mit Reizstoffen wie Rauch, Staub, bestimmten Gase und anderen Chemikalien (von denen sich immer auch ein paar Moleküle in der Luft befinden und eingeatmet werden können) oder Allergenen wie Mehlstaub oder Latexpuder kann eine chronische Entzündung der Atemwege nach sich ziehen. Auch daraf kann ein trockener Husten hinweisen.
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Bei der Einnahme von manchen blutdrucksenkenden Medikamenten, wie ACE-Hemmern, AT-II-Blockern oder Beta-Blockern, kann trockener Husten als Nebewirkung auftreten.
- Überbeanspruchung
Eien Überbeanspruchung des Sprechapparates kann Heiserkeit oder trockenen Husten nach sich ziehen.
- Psychischer Stress
Bei pschychischem Stress kann sich ein habitueller, also gewohnheitsmäßiger, oder psychogener, seelisch bedingter Husten entwickeln. Psychogener Husten geht auf seelische Einflüsse zurück. Er äußert sich dadurch, dass pro Atemzug ein kräftiger Hustenstoss abgegeben wird, der von tief unten im Hals zu kommen scheint. Anfallsartige Hustenattacken gibt es nicht.
Wie wird trockener Husten behandelt?
Routinemäßig kommen bei trockenem Husten Antitussiva zum Einsatz. Sie werden auch als Hustenstiller oder Hustenblocker bezeichnet, weil sie den Hustenreflex schon im im Gehirn blockieren. Ein Hustenreiz kann dadurch gar nicht erst entstehen. Das vermindert den Leidensdruck enorm und schont die gereizten Schleimhäute, die bei jeder Hustenattacke größeren Schaden davontragen.
Viele Antitussiva, wie zum Beispiel Codein, gehören zur Stoffklasse der Opioide. Das bringt eine gewisse Suchtgefahr mit sich. Wussten Sie, dass Heroin zu diesen Wirkstoffen gehört und am Anfang seiner Karriere als Hustenstiller vermarktet wurde? Dazu kamen heftige Nebenwirkungen.
Moderne Präparate docken im Gehirn an anderer Stelle an, machen nicht süchtig und haben keine Nebenwirkungen.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Pflanzen, die bei trockenem Husten helfen, wie Eibisch, Malve, Spitzwegerich, Isländisch Moos oder Huflattich.
Diese Pflanzen sind so genannte Schleimdrogen. Sie enthalten Schleimstoffe mit einem hohen Wasserbindungsvermögen. Sie quellen auf und bilden ein voluminöses Gel, das sich wie ein Schutzfilm auf die gereizten Schleimhäute legt. Dort haben sie dann genug Zeit. ihre reizmildernde Wirkung zu entflten und den Hals zu beruhigen und den Husten erst einmal abklingen zu lassen.
Viele pflanzliche Hustensäfte basieren auf der hustenstillenden Wirkung dieser Heilpflanzen und sie übertreffen in ihrer Wirksamkeit oft die chemischen Präparate.
Meist ist ein Atemwegsinfekt der Auslöser für trockenen Husten. Wenn sich der Husten aber länger als acht Wochen nach einem grippalen Infekt hinzieht oder gar ohne begleitende Erkältung auftritt, sollten Sie den Weg zum Arzt nicht scheuen, denn es könne sich auch richtig gravierende Krankheiten dahinter verbergen.
Autor:Silke Oster aus Boxtal |
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