Waldbrand vereint Einsatzkräfte - THW & Feuerwehr üben gemeinsam

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Seit nunmehr zwei Jahren pflegen die Freiwillige Feuerwehr Amorbach sowie das Technische Hilfswerk Ortsverband Miltenberg eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es war im Jahr 2012 als bei der großen Waldbrandkatastrophe beide Organisationen und natürlich viele weitere Hilfskräfte gegen die Flammen und Glutnester kämpften. Bereits damals wurden Pläne für eine intensivere Zusammenarbeit geschmiedet – und auch in die Tat umgesetzt.
Kommandant Thorsten Fritz (Amorbach) und THW Zugführer Thomas Frieß (Laudenbach) konnten am vergangenen Samstag rund 50 Einsatzkräfte zur gemeinsamen Ausbildung begrüßen. Ziel war es, die unterschiedliche Ausrüstung, deren Funktionsweise aber auch die „andere“ Seite besser kennen zu lernen und bestehende Freundschaften aufzufrischen. Hierzu fand am Vormittag eine Stationsausbildung mit drei Stationen statt.

Löschwasserversorgung - eine Hauptaufgabe der Feuerwehr

Der wichtigste Bestandteil bei der Löschwasserversorgung ist die Entnahme des Löschwassers aus dem öffentlichen Leitungsnetz oder einem offenen Gewässer. Hierzu besitzt die Feuerwehr Amorbach die unterschiedlichsten Pumpenarten, nicht zu vergleichen mit den Pumpen des Technischen Hilfswerks, denn diese sind für eine große Menge und Schmutzwasser ausgelegt, nicht jedoch für den Druck, der notwendig ist, um einen Brand zu löschen. So wurde bei der ersten Station gemeinsam eine Tragkraftspritze aufgebaut. Hierzu wurde gemeinsam zum Billbach eine Saugleitung gelegt und am Pumpenabgang die Druckleitung aufgebaut. Als weitere Pumpe lernten die Einsatzkräfte das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) mit einer Pumpleistung von 2.000 l/Min bei 10 bar Ausgangsdruck kennen.

Abstützarbeiten - eine Säule aus dem Bereich des THW Miltenberg

Nachdem der THW Ortsverband Miltenberg mittlerweile ein umfangreiches Fachwissen sowie das entsprechende Material für Gebäudesicherungen besitzt, gaben auch die „blauen“ THW-Helfer an der zweiten Station einen Einblick in die Funktions- und Aufbauweise dieser Ausrüstung. So erläuterte Zugführer Thomas Frieß kurz die Einsatztaktik bei Gebäudesicherungen und ging auf die verschiedenen Bauweisen ein. Nach dieser kurzen Einweisung wurde gemeinsam eine Geschossdeck abgestützt. Am Rüstplatz wurden hierzu die entsprechenden Hölzer zurecht geschnitten sowie das Material bereit gelegt, während im eigentlichen Gefahrenbereich nur wenige Einsatzkräfte die Abstützung aufbauten. Eingesetzt wurden hierbei Baustützen, die zur Stabilisierung mit sogenannten Verschwertungsbrettern, ausgesteift wurden.

Absturzsicherung - erfahrbar gemacht

Die dritte Station befasste sich mit dem Thema Absturzsicherung. Hierbei ging Gruppenführer Wolfgang Henn (Amorbach) sowie Stefan Wolf (Großheubach) auf die sichere Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung ein. Natürlich wurde auch diese Station für jede Helferin und Helfer spürbar gemacht. So wurde eine Person als Mimen-Darsteller in etwa auf eine Höhe von zehn Metern über den Boden abgelassen. Nun mussten die weiteren Helfer den Patienten aus seiner misslichen Lage befreien, ohne selbst in eine gefährliche Situation zu kommen. Hierzu wurde das Rettungs- und Abseilgerät „Milan“ eingesetzt, wodurch es den Helfern möglich ist, das Seil, an welchem der Patient hängt weiter in die Tiefe zu lassen, ohne sich selbst zum Patienten abseilen zu müssen und ihn auf unsichere Weise zu retten.

Spannende Einsatzübung

Nach einem stärkendem Mittagessen fanden sich die Einsatzkräfte in einer gemeinsamen Abschlussübung in der Amorbacher Altstadt wieder. Schnell rüsteten sich die Atemschutzgeräteträger aus und begannen umgehend mit der Suche nach vermissten Personen im Gebäude. Erleichtert wurde diese durch den Einsatz einer Wärmebildkamera.
Denn die Suche gestaltete sich nicht so einfach, da die Räume mit einem Nebelgerät komplett eingenebelt waren. Gemeinsam wurden so drei Verletzte unter Atemschutz aus dem Gebäude gerettet. Während dessen wurde im Außenbereich eine Schnellabstützung vorbereitet, diese wurde nach der Entrauchung des Gebäudes durch einen Hochdrucklüfter im weiteren Verlauf der Einsatzübung eingesetzt.
Normalerweise wird das THW bei direkten Brandeinsätzen nicht eingesetzt, denn hierzu fehlen diesen die persönliche Schutzausrüstung, jedoch ist es auch für das THW wichtig, die Vorgehensweise zu kennen, um entsprechend im Außenbereich gezielte Vorbereitungen treffen zu können.

Bei der gemeinsamen Abschlussbesprechung im Feuerwehrhaus stellten die beiden Führungskräfte fest – es gab viel voneinander zu lernen, die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend und das Miteinander sollte unbedingt vertieft werden.

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