Im Einsatz für Demokratie und Toleranz
Auch das Jahr 2025 hat mit großen politischen Verwerfungen und Herausforderungen für die freiheitlich-demokratische Gesellschaft begonnen. Auch um den Jugendlichen ein Beispiel für gesellschaftliches Engagement zu geben, bekam die Theresia-Gerhardinger Realschule Besuch der Miltenberger Ortgruppe der "Omas gegen Rechts". Dabei ging es nicht um das Schimpfen über eine Partei oder das Diskreditieren einzelner Personen, sondern um basisdemokratische Prozesse und gelebte Zivilcourage. Nach einer kurzen Vorstellung der anwesenden Omas haben diese zunächst einmal die Geschichte der 2017 in Österreich gegründeten Bewegung und deren Weiterentwicklung 2018 in Deutschland bis zur Gründung der Miltenberger Ortsgruppe im Frühjahr 2024 dargestellt. Ziel der Gruppierung ist das Eintreten für allgemein schützenswerte Grundrechte und Ideale wie Toleranz, Vielfalt, Meinungsfreiheit und weltoffenen Austausch. Frau Pavlicek (68) und ihre Mitstreiterin Fr. Derwael (80) berichteten aus erster Hand über die Abläufe bei Demonstrationen, die Mitwirkungen bei politischen Austauschgesprächen vor Ort, beispielsweise in offenen Jugendtreffs, aber auch über die Erfahrungen mit Hassrede und Drohungen, besonders in den sozialen Medien.
Neben den Berichten über das dabei Erlebte kamen auch die Fragen der Schülerinnen und Schüler nicht zu kurz. Diese zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit der Omas und wollten auch deren Sichtweise zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, in Deutschland, aber auch in der Welt, hören. Von möglichen Ursachen für das Erstarken politischer Bestrebungen weltweit über ganz alltagspraktische Fragen zur Organisation der Omas untereinander, dem Umgang mit unterschiedlichen politischen Extremismus bis hin zu Fragen der Flüchtlingspolitik wurden unterschiedlichste Punkte angesprochen. Dabei war es den Omas wichtig, immer wieder zu betonen, dass verschiedenste radikale Strömungen aktiv sind, die diese Grundwerte angreifen und beseitigen wollen.
Zum Abschluss tauschten sich die Schüler untereinander und mit den Omas darüber aus, für welche Werte sie sich einsetzen, welche Erfahrungen sie schon bei Demonstrationen und Kundgebungen gesammelt haben und welche Möglichkeiten der politischen Teilhabe sie -auch als Minderjährige haben. Neben der Darstellung, wie wichtig soziales und politisches Engagement für das gute Miteinander in einer modernen Gesellschaft sind, wurden die Jugendlichen auch dazu aufgerufen, ihr Wahlrecht zu nutzen und sich friedlich für Werte einzusetzen, die sie als schützenswert erachten. Die Gespräche fanden in den Klassen guten Anklang und sind ein Beispiel der Erziehung zu politisch mündigen Heranwachsenden.
Autor:Lorenz Graf aus Amorbach |
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