Bericht Schulfußball Jungen II Kreisfinale
Fußballkrimi aus der Sicht der Realschule Amorbach
Die ältesten Fußballer der Thersia-Gerhardinger Realschule waren dieses Jahr dran, sich im Kreisfinale in Bürgstadt ein Denkmal zu setzen. Im letzten Jahr noch kampflos ins westunterfränkische Finale eingezogen, mussten wir uns bereits auf Kreisebene mit fünf anderen Mannschaften messen. Drei umliegende Mittelschulen, die Realschule Elsenfeld und das Gymnasium aus Erlenbach gaben sich jeweils die Ehre. An der Stelle sei erwähnt, dass die Stadt Amorbach die einzige im Landkreis ist, aus der zwei Schulen eine Fußballschulmannschaft der ältesten Spielklasse gemeldet haben.
Noch vor unserem Turnierbeginn musste Coach Leeming das Spiel der Mittelschule Bürgstadt gegen die Mittelschule Miltenberg pfeifen. Einziges Highlight des Spiels war das skurrile Outfit des Schiedsrichters, der im roten Polo-Shirt kam, so wie beide Mannschaften. Leibchen wurden an die Spieler verteilt und somit gab es graue Turnschuhe, eine weiße Sporthose in Kindergröße 12-13 Jahre, das besagte rote Polo und darüber ein schwarzes Tanktop. Eine Augenweide für jeden modeaffinen Zuschauer…
Unser erstes Gruppenspiel bestritten wir gegen den vermeintlich schwächeren Gegner unserer Dreiergruppe, das Gymnasium Erlenbach. Einem Abstimmungsfehler unserer ansonsten tadellosen Abwehr folgte das frühe 0:1. Die Erlenbacher spielten es clever über die knappe Spielzeit von 15 Minuten pro Spiel runter und somit waren wir im zweiten Spiel gegen die gefürchteten Kontrahenten der RS Elsenfeld zum Siegen verdammt. Da diese ihr erstes Spiel wiederum mit 2:0 gewannen, hätte ein Sieg mit einem Tor Vorsprung zum Erreichen des Halbfinals gereicht.
Wir begannen in einem 4 – 1 – 3 – 2, wohlwissend, dass wir ohne ein frühes Tor sowieso auf eine offensivere Formation hätten umstellen müssen. Entgegen allen Erwartungen gingen wir früh mit 2:0 durch Tore von Törke und Yalcin in Führung und hatten somit sogar ein kleines Polster für die restliche Spielzeit geschaffen. Die zugegebenermaßen mindestens gleichwertigen Elsenfelder erzielten zwar noch das 2:1, bei dem Spiel-stand blieb es jedoch und wir zogen ins Halbfinale ein.
Dort trafen wir auf die Mittelschule aus Miltenberg gegen die wir „nur“ mit 2:0 gewannen, was der kurzen Spielzeit und unserer mangelhaften Chancenauswertung zuzuschreiben war. In den kompletten 15 Minuten hatten die Miltenberger nicht eine ansatzweise gefährliche Szene. Doppeltorschütze für uns war der überragend aufspielende Yalcin. Im Finale ging es erneut gegen die Realschule aus Elsenfeld, die ihr Halbfinale ähnlich souverän gewannen.
Wer keinen Gefallen an taktischer Finesse findet, der hätte das Finale vermutlich als beeindruckend langweilig empfunden. 15 Minuten lang Amorbacher Catenaccio gegen feldüberlegene Elsenfelder, denen nicht viel einfiel gegen die weiße Wand. So kam es, wie es kommen musste und es ging ins Elfmeterschießen.
Wir begannen mit einem 2:1-Lauf mit noch einem Schützen mehr als die Elsenfelder, womit der Sieg schon in greifbarer Nähe schien. Der Torwart der Elsenfelder begann nun über sich hinauszuwachsen und dank seiner Glanzleistungen konnten wir nur EINEN der nächsten sechs Elfmeter verwandeln.
Der neunte Elsenfelder verwandelte seinen Strafstoß, was dazu führte, dass unser Torwart Hock selbst zum Krimi vom Punkt antreten musste. Unfassbarer Weise hielt der Elsenfelder Goalie auch diesen Ball und so geschah es, dass wir einen fast sicher geglaubten Sieg im Elfmeterschießen noch aus der Hand gaben.
Ich wünsche den Elsenfeldern viel Erfolg in der nächsten Spielrunde und gratuliere den Jungs unserer Real-schule zu einer tollen Leistung, auch wenn der Schmerz selbst beim Verfassen dieser Zeilen noch tief sitzt.
-M. Leeming
Autor:Lorenz Graf aus Amorbach |
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