Juniorwahl Amorbach
Demokratie in der Praxis erleben
Die Europawahl vom 9. Juni stellte in der Gesichte der Bundesrepublik Deutschland eine ganz besondere Wahl dar. Zum ersten Mal durften bei einer bundesweiten Wahl auch Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren teilnehmen. Dies bedeutete auch für viele SchülerInnen der Theresia-Gerhardinger Realschule in Amorbach, dass sie zum ersten Mal aufgerufen waren, sich mit ihrer Stimme am demokratischen Prozess zu beteiligen.
Zur schulischen Vorbereitung der jungen BürgerInnen organisierte das Fach Politik und Gesellschaft, ehemals Sozialkunde, eine sogenannte Juniorwahl.
Das Konzept dieses Unterrichts ist es, eine möglichst realitätsgetreue Wahlsimulation für die SchülerInnen abzuhalten. Neben der eigentlichen Wahl wurde zunächst im Unterricht besprochen, welche Bedeutung Demokratie und Wahlen haben, welche Grundsätze bei Wahlen gelten, aber auch, was genau bei der Europa-Wahl gewählt wird und wie die Institutionen der EU funktionieren. Bei der eigentlichen Wahl erhielten die Jugendlichen auch einen Einblick, was alles mit einer Wahl zusammenhängt. Es wurde in jeder Klasse ein Wahlvorstand gebildet, dieser erstellte ein Wählerverzeichnis, füllte für jeden Teilnehmer eine Wahlbenachrichtigung aus und fungierte am Wahltag als Organisator. Auch die Auszählung der Stimmen und die das Protokoll zur Wahl wurden komplett von den Schülern ausgeführt.
Ohne beim Ergebnis ins Detail gehen zu müssen, zeigt sich doch, dass auch das Amorbacher Ergebnis durchaus dem bundesdeutschen Trend folgte. Stärkste Fraktion waren die Unionsparteien, die Parteien der Regierungskoalition schnitten eher schwach ab. Auch andere Tendenzen aus der Europawahl lassen sich im Schulergebnis wiedererkennen. Die Ergebnisse werden im Unterricht noch mit den Schülerinnen besprochen.
Für viele Jugendliche war die Juniorwahl eine tolle und praxisnahe Erfahrung in gelebter Demokratie. Dieses Projekt steht im größeren Zusammenhang der Demokratieerziehung von Jugendlichen. So soll zu den Projekttagen der 10. Klassen beispielsweise auch der Landtagsabgeordnete Martin Stock die Schule besuchen, um mit den Schülerinnen über Politik, Mitwirkungsmöglichkeiten und andere Themen zu sprechen.
Autor:Lorenz Graf aus Amorbach |
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