KEG-Schüler tauchen in die Geschichte ein
Achtklässler besuchen das Fürstlich Leiningensche Archiv in Amorbach
Amorbach. Wie fühlt sich 700 Jahre altes Pergament an? Wozu dienten historische Siegel, und wie wurden im Mittelalter ausrangierte Bücher wiederverwendet? Diese und weitere spannende Fragen konnten die Schüler der 8. Klassen des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach bei einem Besuch im Refektorium der ehemaligen Benediktinerabtei Amorbach erforschen. Begleitet wurden sie dabei von Bernd Fischer, dem Betreuer des Fürstlich Leiningenschen Archivs, der sie mit ausgewählten Archivalien durch die Geschichte von Amorbach und seiner Umgebung führte und ihnen die Funktion eines Archivs näherbrachte.
Das Fürstlich Leiningensche Archiv ist das Privatarchiv der Familie zu Leiningen. Es enthält neben den Dokumenten der Fürstenfamilie etwa 5000 Urkunden aus der Zeit vor 1800 und mehrere spätmittelalterliche Kopialbücher, was es zu einem der größten Adelsarchive Bayerns macht.
Im digitalen Zeitalter sind Informationen schnell und unkompliziert zugänglich. Doch gerade die analogen Schriftstücke, Karten, Siegel und anderen Archivalien, die hier verwahrt sind, machen Geschichte unmittelbar greifbar. Für die Schüler wurde besonders die lokale Geschichte ihrer Heimat lebendig.
Auch die Geschichte ihrer Schule, die seit ihrer Gründung durch Fürst Karl zu Leiningen im Jahr 1807 eng mit dem Fürstenhaus verbunden ist, konnten die Schüler genauer kennenlernen. Nach der Einführung durch Herrn Fischer durften sie selbst ausgewählte Archivalien zur Geschichte des Karl-Ernst-Gymnasiums untersuchen. So fanden sie heraus, dass es 1811 einen "Unfug der Schüler" gab, der dokumentiert wurde. Auch scheinbar nebensächliche Dokumente wie das Programm der Jahresschlussfeier von 1915 mit Hinweisen zum Ersten Weltkrieg oder alte Lehrpläne zeigten ihnen, wie sich Schule und Unterricht im Laufe der Zeit verändert haben.
Thomas Trunk
Autor:Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach aus Amorbach | |
Richterstraße 1, 63916 Amorbach |
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