Großer Andrang bei der „Theaterreise“ in der Villa Derfflinger
Am vergangenen Samstag öffnete die Villa Derfflinger in Amorbach für die große Abschlussveranstaltung „BildungsTheater interkulturell“ wieder ihre Türen und zeigte insgesamt 25 Stücke in den verschiedenen Räumlichkeiten der Joachim & Susanne Schulz Stiftung.
„Bühne frei“ hieß es für die Schülerinnen und Schüler von der Klasse 1 bis Klasse 11 aus Amorbach, Kirchzell, Mudau und Schloßau. Über 100 schauspielende Kinder und Jugendliche zeigten ihre kulturellen Theaterszenen, die sie zuvor gemeinsam mit Theaterpädagogin Sonja Hilsenbek in den Workshops vom 7. Februar bis 13. Mai entwickelten hatten. Auf 5 Bühnen wurden in verschiedenen Rollen Respekt und Toleranz, Demokratiefähigkeit und integratives, soziales Miteinander erlebt und trainiert.
Das Ergebnis zog am Samstag Hunderte von interessierten Besuchern nach Amorbach und konnte sich wirklich sehen lassen. Die kleinen und größeren Schauspieler entführten das Publikum in Ferne Länder und zeigten mit großer Spielfreude Szenen aus Chinas Metropolen, dem hochgelegene Himalaya-Gebirge oder Silicon Valley.
Eine Mädchengruppe wählte die Zauberkünste als Thema und verwandelte ihre Versuchsobjekte am Ende brav wieder zurück in Menschen. Bei einer Gruppe Jungs ging es nicht so glimpflich aus. Ein Dieb erschoss in einer spannenden Krimiszenze den Kaiser und macht Chinas Zukunft abhängig von einer Zauberflöte. Die ältere Jahrgangsstufe griff das aktuelle Thema der virtuellen Welt auf und verkaufte zu extremen Preisen das Programm Alphabeth.
Bereits zum fünften Mal unterstützt die Joachim & Susanne Schulz Stiftung das BildungsTheater, welches ein fester Bestandteil des Kulturprojekts der Stiftung geworden ist. Monika Möller-Stegerwald, die stellvertretende Vorsitzende, erläuterte zu Anfang der Veranstaltung die Zukunftspläne der Stiftung. Ab 2018 sollen Wohn- und Arbeitsstipendien im Bereich der Bildenden Kunst, Musik und Literatur vergeben. In der Villa sollen neben Schlafplätzen, Ateliers und Probenräume für die jungen Künstler und Musik-Ensembles entstehen. Ab November diesen Jahres wird die großzügige Villa von 1907 für die Projekte hergerichtet und bis Ende 2018 umgebaut.
Das letzte Mal vor dem Umbau konnte die Theaterreise noch einmal in den alten Räumlichkeiten der Villa stattfinden. Auch wenn der Platz für die vielen Zuschauer etwas knapp war, tat es der Spielfreude keinen Abbruch. Es war ein Fest der
Phantasie und Kreativität, bei dem Toleranz und kulturelle Vielfalt im Vordergrund standen. Eine gute Ergänzung lieferten die Schüler des P-Seminars des Karl-Ernst-Gymnasiums, die zusammen mit Frauen aus Syrien landestypische Köstlichkeiten anboten. Spezialitäten wie Tabbouleh, Blätterteigtaschen oder Falafel waren für kleines Geld der Renner im „Kutscherhaus“.
Am Ende konnte das Publikum die Auftritte selbst bewerten und das beste Stück mit einem Sternaufkleber zum Sieger küren. Gewonnen hat die Gruppe der Klasse 2 der Grundschule Schloßau. Der Auftritt unter dem Titel „Die Zauberrose“ konnte das gesamte Publikum verzaubern. Stolz nahmen die Schüler Ihre Preise von der Joachim & Susanne Schulz Stiftung entgegen.
Autor:Meike Wolf aus Amorbach |
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