„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“ Amorbacher Skatturnier erneut ein Eldorado für harte „Skat-Nüsse“
Auf starken himmlischen Beistand konnten sich einige der zahlreichen Teilnehmer hin und wieder im Verlauf des bereits zum 22. Mal ausgetragenen Skatturniers in Amorbach verlassen, um ihrem schwächelnden Blatt letztendlich doch noch eine positive Wendung geben zu können oder konnten sich sehr über die göttliche Eingebung, dass ihnen die Gunst eines länger anhaltend guten Kartenverlaufs beschert war, sichtlich freuen..
Zum zweiten Mal in Folge konnte Spielleiter Otto Brückner bei dem seit zwei Jahrzehnten jährlich ausgetragenem Skatturnier vier Erstteilnehmer begrüßen, die für ein Anschwellen der Gesamtzahl auf die neue Rekordhöhe von fast 100 Spielern sorgten. Obwohl Gerald Balles, Hubertus Grimm, Jürgen Lege und Andreas Valentin nicht einer der ersten drei Ränge erreichten, hatten sie ebenso wie der Rest des Skatvölkchens gespickt mit ehemals fünf Turniersiegern, großen Spaß beim fast fünfstündigen Reizen über insgesamt 460 ausgetragenen Spielen und versicherten, dass ihr Wiedererscheinen beim nächsten Mal bereits beschlossene Sache sei.
Wie man richtig reizt, clever drückt und eine realistische Blattbeurteilung vornimmt, davon konnte man sich am vergangenen Samstag in Amorbach eindrucksvoll überzeugen.. Bis auf den letzten Platz besetzt waren alle Spieltische. Gespielt wurden jeweils zwei Serien zu je 40 Spielen am Vierer- und 30 Spiele am Dreiertisch. Letztendlich ist es der ungleiche Kampf eins gegen zwei, was den Reiz des Skatspiels bedingt. Hier ist der eigentliche geniale Grundstein dafür gelegt, wie kreativ
und mit wie vielen Facetten versehen, Skatspiel angegangen werden kann.
Die Teilnehmer versammeln sich zu Beginn an den Spieltischen, mischen, reizen, drücken, spielen auf und werfen ab und stehen dabei immer wieder vor neuen Ausgangssituationen und Unwägbarkeiten.
Skat ist hierbei ein hochkomplexer Denksport mit allen Zutaten, die das Leben spannend machen, wie man auch in der 2. Runde an Tisch 3 mitverfolgen konnte. Hier wurden anfangs vermeintlich gute Pläne geschmiedet, dann aber schnell wieder über den Haufen geworfen, gerechnet und nochmals gerechnet, ob man auf die 61 Augen kommt und hat sich dann doch gründlich verrechnet.
Der Logikkiller dabei sind zwei Karten, die im Spiel sind – und doch fehlen – weil sie sich im „Skat“ befinden. Eine einfache Idee, jedoch mit enormer Wirkung, nachdem ein Reizgebot bei gebotenen 36 „Ohne Vier mal Herz“ beim Aufheben des Skat in sich zusammenfiel, da sich der Pikbube darin versteckt hatte. Daher auch der Name „SKAT“, der vom lateinisch stämmigen Verb“scatare“ abstammt und sinngemäß „Das Weggelegte“bedeutet.
Keine Probleme damit hatte der Sieger Helmut Ludwig aus Laudenbach mit seinen erreichten 2062 Punkten vor Willi Pfeiffer aus Amorbach mit 1976 Punkten. In einem fulminanten zweiten Durchgang katapultierte sich Emil Hörst aus Schneeberg, nach der ersten Runde noch abgeschlagen auf Platz 11 liegend, auf das Siegerpodest und wurde mit einem Punkt Vorsprung vor August Edelmann aus Boxbrunn mit insgesamt 1950 Punkten Dritter. Neben dem Geldpreis für den Sieger
bekamen die beiden Nächstplatzierten eine Gans und einen Schinken, sowie alle Teilnehmer jeweils einen stattlichen Sachpreis.
Als Alleinstellungsmerkmal des Amorbacher Skatturniers gilt auch, dass der Letzte neben seinem Sachpreis bei seiner nächsten Teilnahme keine Startgebühr entrichten muss.
Hinweis: Das 23. Amorbacher Skatturnier findet am Samstag, 01. Juli 2023 – 15.00 Uhr statt
Anmeldungen bei Otto Brückner, tel. 09373 / 4373 Fass-Stüble Amorbach, tel.:09373 / 8515.
Autor:Otto Brückner aus Amorbach |
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