Evangelisches Gemeindehaus
Das Gemeindehaus der evang. Kirchengemeinde Amorbach bekommt ein neues Dach und die Gemeinde zieht aus
Man muss schon ganz klar wissen, dass die Wege des Herrn unergründlich, aber sehr weise sind, um das zu glauben: erst beschließt die evangelische Kirchengemeinde, das Dach des Gemeindezentrums neu zu decken. Dann fragt der Bürgermeister, ob die Stadt das ganze Gemeindezentrum haben könnte. Denn bis zur Fertigstellung des Kindergartenneubaues müssen die vielen Amorbacher Glückskinder untergebracht werden.
Der Kirchenvorstand berät wohlwollend und sagt zu allem „Ja und Amen“. So steckt die Gemeinde gleichzeitig ihr ganzes Geld in ein neues Dach, um dann das Gebäude der Stadt zu überlassen. Und das alles im Eiltempo. Alles geht nur, weil die Katholischen den Protestanten Asyl in ihrem Pfarrheim gewähren. Ihnen gebührt der End- Dank der Kette.
Die Kirchenvorsteherinnen haben schon das ganze Gemeindezentrum ausgeräumt. Es fühlt sich ein wenig freischwebend an, aber das ist ja ein wichtiges Merkmal von Religion.
Und wenn frau jetzt tanzen oder singen geht ins katholische Pfarrheim und denkt: „ist ja auch egal, ob wir jetzt evangelisch oder katholisch tanzen“, dann sind die Wege des Herrn gar nicht mehr so unergründlich: ein Schritt weiter zu seiner einen heiligen allgemeinen Kirche ist getan.
Ende August, wenn das Dach fertig ist, feiern wir Richtfest und Abschied.
Autor:Marie Sunder-Plassmann aus Amorbach |
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