25. Amorbacher Jubiläums-Skatturnier
„Das Bluffen gehört zum Skat wie das Salz in die Suppe“
„Das Bluffen gehört zum Skat wie das Salz in die Suppe“
Amorbacher Jubiläums-Skatturnier eine Fundgrube interessanter Spielzüge
Ein unerwartetes Ereignis, ein gravierender Fehler, ein unorthodoxes Anspiel wirft oft alles um und verändert
am vergangenen Samstag das ein oder andere Mal die mühsam auferlegte Strategie. 80 Spiele in zwei Runden mit einem Zeitfenster von 4 Stunden – hier wird Konzentration, Raffinesse, Geduld, aber auch sehr viel Stehvermögen abverlangt und alle Anwesenden stürzen sich pünktlich um 15.00 Uhr in das Abenteuer „Skatturnier“ und das bereits zum 25. Male.
Das Schmökern als Zaungast kann bei einem solchen Event eine diebische Freude bereiten, besonders dann, wenn man bereit ist, seine Gedankenwelt für ungewöhnliche Züge und Lösungen zu öffnen. Da sitzt an Tisch 4 der erfahrene Skathase, der als Gegenspieler „nie im Leben“ eine Trumpfkarte ausspielen würde und gerade eben feststellen muss, dass genau solch ein Zug den Alleinspieler um seinen Sieg gebracht hätte oder in der 2. Runde an Tisch 7 das Ausspiel der blanken Zehn der entscheidende Zug war, zu gewinnen, obwohl es doch heißt:„ Ziehst du die blanke Zehn heraus, geht es meistens böse aus“.
Sieben voll besetzte Tische mit 28 Skatspielern, einige überzeugte Sozialdemokraten, andere eingefleischte CSU-Anhänger, einige liebäugeln mit Sarah Wagenknecht und wieder andere, man glaubt es kaum, sind den Grünen beigetreten oder sympathisieren mit der AfD oder anderen Parteien. Im normalen Leben streiten wir uns teils heftig über die verschiedenen Gesinnungen, aber hier beim Skat vergessen wir die darüber ausgebrochene Zwietracht. Das geht auch gar nicht anders. Wir müssen uns alle konzentrieren, sonst vergeigen wir unser Spiel. Wir können uns verzeihen, in dem wir spielen. Und nach dem Spiel sehen wir die Welt manchmal auch ein wenig anders.
Skat diszipliniert. Skat braucht jeden Spieler. Wenn wir uns im Streit verlieren würden, wären wir spielunfähig. Vielleicht wäre das die Lösung für die Ampel in Berlin, für unsere Republik. Egal, was auf der Welt passiert, ob Donald Trump nach dem Attentat erneut Präsident wird oder Biden diese Woche doch noch seinen Rückzug deklamiert – auf Skat kann man sich hundertprozentig verlassen. Die Regeln und Karten bleiben.
Ein mit viel Spannung, Spielspaß und geselliger Atmosphäre versehenes Jubiläums-Skatturnier, begünstigt durch das sommerliche Wetter als Open-Air, wartete allein schon mit 14 Preise für die Tischsieger in den beiden Runden auf, dazu 3 Geldpreise für die Erstplatzierten, ein Genusspreis für den Vierten und für alle Anwesenden je einen attraktiven Sachpreis, ein Sonderpreis für einen „Grand Ouvert“ und für den Letztplatzierten als Alleinstellungsmerkmal die Zusage, bei der nächsten Teilnahme keine Startgebühr entrichten zu müssen. Außer dem Sonderpreis haben alle anderen Preise ihren Besitzer gefunden.
Sieger wurde mit 2262 Punkten Manfred Dörfer aus Limbach, Zweiter Georgi Antonidis mit 2045 Punkten aus Schneeberg und Dritter Ralph Florian mit 2030 Punkten aus Beerfelden..
Das nächste Skatturnier ist bereits terminiert: Samstag, 28. Dezember 2024 – 15.00 Uhr - Fass-Stüble
Bildtext: Gespannte Aufmerksamkeit an allen Tischen.
Autor:Otto Brückner aus Amorbach |
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