Der Kamin - Ein gemütlicher und nützlicher Begleiter im Winter

Ein Kamin strahlt nicht nur Wärme im Sinne eines Heizkörpers, sondern auch Licht, Stimmung und Ambiente ab, was für unsere Psyche in der kalten, dunklen Jahreszeit von besonderem Wert ist. Hinzu kommt, dass das Heizen mit Holz nicht nur kostengünstig, sondern zugleich klimaneutral ist. Damit der Kamin nicht zur Dreckschleuder in der Wohnung wird, liefern wir paar wertvolle Tipps.

Brennt er endlich lichterloh, werden stets eher kleine Brikett- oder Holzmengen nachgelegt, denn wenn ein Feuerraum überladen ist, ist die Verbrennung unvollständig. Die Folge kann eine Entwicklung giftiger CO-Gase sein. Außerdem lagern sich Reststoffe im Brennraum und im Schornstein ab, was beide beschädigt.

Rußrückstände leichter entfernen

Die endlos schmierige, dunkle Schicht lagert sich gern auf der Kaminofenscheibe ab. Wer mal versucht hat, das Zeug feucht abzuwischen, ist nach Stunden wahrscheinlich vor Wut übergekocht. Dabei kann es so einfach sein: Zusammengeknülltes Papier wird etwas befeuchtet, um sogleich damit etwas von der weißen Asche aufzunehmen. Wenn damit dann die Kaminscheibe abgerieben wird, bleiben sehr viele Rußteilchen an der relativ großen Oberfläche der Ascheflocken haften. Das hat auch etwas mit der gegensätzlichen Ladung der Teilchen zu tun. Man sollte darauf achten, dass mit der Asche möglichst keine Holzstückchen aufgenommen werden, da diese die Scheibe zerkratzen können.

Die Rinde der Holzscheite enthält oftmals noch relativ viel Feuchtigkeit. Der beim Verbrennen austretende Wasserdampf verbindet sich mit dem Ruß und führt zu dem schmierigen Belag auf der Scheibe, es sei denn, die Scheite werden mit ihrer Rindenseite im Brennraum so hingelegt, dass sie mit maximalem Abstand und in abgewandter Weise parallel zur Scheibe angeordnet sind. Die Rinde sollte also ins Ofeninnere weisen. Bei dieser Anordnung zieht der größte Teil des feuchten Rußes direkt schräg nach hinten in den Schornstein ab.

So geht schnelles Anfeuern

Zunächst werden zwei Holzscheite unten quer in den Ofen gelegt. Darüber liegt mittig der Kaminanzünder. Die kleinen Späne des Anzündholzes bilden eine Art Zelt oder Dach über dem Anzünder. Wie erwartet werden nun die kleinen Späne sehr schnell bei hoher Wärmeentwicklung abbrennen, aber die Hitze frisst sich gleichmäßig und langsam von oben in die Holzscheite.

Als optimales Anzündholz gelten Späne aus Weichholz mit geringer Dichte, zum Beispiel leicht entzündliche Nadelhölzer. Um die Wärme dann bei langsamem Abbrand lange zu bewahren, bestehen die dickeren Holzscheite besser aus härteren, dichten Laubhölzern wie Eiche oder Buche.

Mit Luft regeln

Zur "Eröffnung des Feuers" ist viel Sauerstoff erforderlich. Das wird mit der Einstellung "Anzünden" beziehungsweise "Maximalwert Luftzufuhr" erreicht. Absperrschieber oder Drosselklappen sollten ganz geöffnet werden. Sobald die Flamme die Holzscheite erreicht und entzündet hat, sollte die Luftzufuhr deutlich gemindert werden. Einstellwerte lassen sich hier schwerlich benennen, das hängt von dem jeweiligen Ofen ab und kann der Bedienungsanleitung entnommen werden.

Nachlegen ist dann angesagt, wenn die Grundglut entsteht, was sich durch sehr kleine (letzte) Flammen auszeichnet. Die Holzscheite werden mit einer Spaltkante nach unten (Rinde nach hinten) ausgerichtet und so vorsichtig auf die Glut gelegt (auf keinen Fall geworfen). Falls deren Entzündung nicht gut in Gang kommt, darf kurzfristig nochmals die Luftzufuhr verstärkt werden.

Gutes trockenes Holz für gutes Feuer

Je mehr Feuchtigkeit noch im Holz enthalten ist, desto mehr Energie wird zunächst für deren Verdampfung aufgebracht. Diese Energiemenge wird dem Anfeuerholz und zugleich der Wärmeerzeugung für den Raum entzogen. In der Konsequenz heißt dies, dass frisch gefälltes Holz nicht zum Heizen geeignet ist. Erst nach ausreichender Ablagerungszeit mag es schon im übernächsten Jahr für den Kamin geeignet sein. Während der Lagerung muss das Holz selbstverständlich durch ein Dach oder eine Abdeckung vor Regen geschützt werden. Zudem braucht es eine gute Belüftung, sogar ein zügiger Lagerstandort ist eine gute Wahl für eine rasche Trocknung. Die Restfeuchte von Brennholz sollte höchstens noch 20 Prozent betragen.

Solche Prozentangaben zur Feuchtigkeit beziehen sich auf die Masse an Wasser innerhalb des Holzes bezogen auf die Holz-Trockenmasse. Wenn die Restfeuchte noch zu hoch ist, entsteht beim Verbrennen sehr viel Qualm, was sogar zu Feuchteschäden im Kaminofen führen kann. Daher empfiehlt der Eigentümerverband "Haus & Grund Deutschland" einen noch geringeren maximalen Feuchtegehalt von Brennholz von weniger als 18 Prozent Wassergehalt. Mit dem RAL-Gütezeichen wird auf die Einhaltung dieser Vorgabe verwiesen.

Zur Bestimmung des Wassergehalts von Brennholz bieten die verschiedenen Baumärkte relativ günstige Messgeräte an. Mit einem kleinen Trick kann aber jeder schnell eine erste Abschätzung darüber erzielen: Je leichter sich ein Nagel ins Holz eindrücken lässt, desto höher ist noch der Feuchtegehalt.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass sich Laubhölzer für den Kamin besser als Nadelhölzer eignen. Die Buche ist bekannt für ihr faszinierendes Flammenbild und die Birke riecht so schön. Um derartige typische Holzeigenschaften zu erleben, muss selbstverständlich sortenreines Holz verbrannt werden, ansonsten vermischt sich eben alles. Die verschiedenen Holzarten legen sehr unterschiedliche Brennverhalten und Heizwerte an den Tag. Tatsächlich haben Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte einen höheren Heizwert als Laubhölzer, wobei sie auch leichter zu entzünden sind. Auf der anderen Seite haben sie eine etwas geringere Dichte als Laubhölzer mit der Folge, dass die Scheite schneller abbrennen. Daraus ergibt sich ein größerer Lagerbedarf als bei Birke, Eiche oder Buche.

Ein weiterer Nachteil bei Nadelhölzern sind die darin enthaltenen Harze, die zwar gut und heiß brennen, aber den Kamin samt Ofenrohr arg verschmutzen können. Noch während ihrer Verbrennung spritzen die Harze zu allen Seiten. Aber als Anzündholz ist Nadelholz gerade wegen seines Harzes unschlagbar. Da sich auf diese Weise sogar Anzünder einsparen lassen, können sie zu einem echten "Kostenfaktor" im positiven Sinne werden. Wir empfehlen zu diesem Zweck kleine, fingerdicke Scheite. Das zum eigentlichen Heizen besser geeignete Laubholz sollte idealerweise Scheitlängen um die 30 Zentimeter aufweisen.

Papier hat im Kamin nichts zu suchen

Was kann wohl bequemer sein, als sein Altpapier im Kamin zu entsorgen?
Die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) schreibt gesetzlich vor, welche Holzbrennstoffe in Kachelöfen, Kaminen und ähnlichen "kleinen oder mittleren Feuerungsanlagen" verbrannt werden dürfen: Es ist naturbelassenes Holz einschließlich der noch anhaftenden Rinde. Weiterhin zulässig sind Reisig, Zapfen, unbehandelte Sägespäne, Holzbriketts oder Pellets (ebenfalls nur aus naturbelassenem Holz) sowie Grill-Holzkohlebriketts und Grill-Holzkohle.

Zeitungs- und Altpapier, Kataloge und Werbeflyer dürfen wegen der enthaltenen Druckerschwärze und Druckfarben sowie Bindemittel nicht verfeuert werden, weil bei der Verbrennung gefährliche Schadstoffe (krebserregende Dioxine) und allergene Schwermetalle in die Atmosphäre, die wir alle einatmen, entlassen werden. Daher sollte Papier auch nicht zum Anzünden verwendet werden.

Asche kann ein guter Dünger sein

Voraussetzung ist allerdings, dass zuvor ausschließlich unbehandeltes, natürliches Holz verbrannt worden ist. Besonders gut eignet sich der basische Aschedünger für saure Böden, um diese ein Stück weit zu neutralisieren. Übrigens kann die Asche von unbehandeltem Holz durchaus auch dem Kompost zugegeben werden, wenn man es damit nicht übertreibt.

Autor:

Carola Butzmann aus Altfeld

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