Freie Fahrt
Einstige Holperstrecke nach Sanierung wieder wie neu

Freie Fahrt heißt es seit Freitag auf der Kreisstraße zwischen Altenbuch und dem Landkreis Aschaffenburg. Landrat Jens Marco Scherf, Richard Kraus (Firma Glöckle), Klaus Schwab (Leiter Staatliches Bauamt), Bezirksrat Thomas Zöller und Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend (von links) räumten die Sperren weg und machten den Weg für den Verkehr frei.
  • Freie Fahrt heißt es seit Freitag auf der Kreisstraße zwischen Altenbuch und dem Landkreis Aschaffenburg. Landrat Jens Marco Scherf, Richard Kraus (Firma Glöckle), Klaus Schwab (Leiter Staatliches Bauamt), Bezirksrat Thomas Zöller und Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend (von links) räumten die Sperren weg und machten den Weg für den Verkehr frei.
  • hochgeladen von Landratsamt Miltenberg

Seit dem vergangenen Freitagmorgen heißt es wieder „freie Fahrt“ auf der Kreisstraße 35 zwischen Altenbuch und der Landkreisgrenze. Vom 19. Juli bis zum 17. September wurde die Strecke auf einer Länge von zwei Kilometern für rund 700.000 Euro unter Vollsperrung saniert. Der zweite Bauabschnitt im Landkreis Aschaffenburg wird im Jahr 2022 folgen.
Altenbuchs Bürgermeister Andreas Amend zeigte sich erleichtert, dass die lange erwünschte Sanierung nun vollendet wurde. „Die MIL 35 ist die Verbindung in den Südspessart und in Richtung Dammbach und Rohrbrunn“, sagte er und betonte die Wichtigkeit dieser Verbindung. „Endlich ist die schlimme Holperstrecke weg“, freute er sich.
Auch Landrat Jens Marco Scherf betonte die überregionale Bedeutung der Strecke. Mit der Sanierung übernehme der Landkreis Miltenberg die Verantwortung für eine gute verkehrliche Anbindung des ländlichen Raums, wie man auch an der Sanierung der MIL 10 zwischen Amorbach und Reichartshausen sehe. Der Kreis lasse sich das kontinuierlich pro Jahr rund 1,5 Millionen Euro kosten, so Scherf. Die Straße sei von den Verkehrszahlen nicht besonders stark befahren, dennoch habe sie für den ländlichen Raum große Bedeutung. „Die Orte müssen zukunftsfähig bleiben“, stellte Scherf fest, für Altenbuch als Ort mit hoher Wohn- und Lebensqualität sei die Straße sehr wichtig. Das Geld sei sinnvoll investiert worden, denn man dürfe beim Straßenerhalt nicht am falschen Ende sparen. Wenn man zu lange warte, werde es am Ende viel teurer, so der Landrat. Man müsse auch im Auge behalten, dass die Strecke nicht nur vom Firmen-, Berufs- und Schulverkehr, sondern auch Bussen und dem Rettungsdienst genutzt werde. Scherf wie auch Amend dankten allen am Bau Beteiligten für ihre gute Arbeit.
Laut Klaus Schwab, Leiter des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg, sei dem Bau ein langer Diskussionsprozess vorausgegangen. Dabei sei es darum gegangen, einen guten, gut finanzierbaren Weg zu finden. Um Fördermittel zu erhalten, hätte es einen gewissen Ausbaustandard gebraucht. Hierfür wären allerdings größere Eingriffe in den Wald notwendig gewesen, weshalb in diesem Gebiet mit hohem Schutzstatus ein längeres Genehmigungsverfahren notwendig gewesen wäre. Stattdessen habe man sich dafür entschieden, die Straße ohne Förderung, aber dennoch ordentlich und effizient zu sanieren. Die Straße sei deshalb nicht so breit wie bei einem Vollausbau, dennoch könne sie die Verkehrslast gut bewältigen, zeigte sich Schwab überzeugt. Die Eingriffe in die Natur hätten sich in Grenzen gehalten, verwies der Bauamtsleiter auf lediglich kleine Verbreiterungen in einigen Kurven. Der Landkreis habe am Ende nicht mehr Geld bezahlt, als wenn er mit Fördermitteln die Strecke voll ausgebaut hätte.
Für 700.000 Euro seien die Fahrbahndecke abgefräst, ein Binder aufgebracht, die Längs- und Querneigung mit Entwässerungsrinne hergestellt sowie eine Asphaltdeckschicht eingebaut worden, zählte Schwab auf, auch habe man Wert auf standfeste Bankette gelegt. Aufgrund des Arbeitsumfangs und auch der untypischen nassen Witterung habe sich die Bauzeit um eine Woche verlängert, erklärte er.
Mit der Baufirma Glöckle (Schweinfurt) sei man sehr zufrieden gewesen, lobte Schwab. Die Vollsperrung der Straße sei aus Gründen des Arbeitsschutzes erfolgt, denn häufig müssten Arbeiter neben breiten Baufahrzeugen und Maschinen arbeiten. Laufender Verkehr wäre bei einer sechs Meter breiten Straße zu gefährlich gewesen, bestätigten Schwab wie auch Richard Kraus von der Firma Glöckle. Kraus freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Firma und Auftraggeber, alle Aspekte habe man stets sachlich diskutiert.

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