Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas:
Steigendes Überschuldungsrisiko durch Inflation
Eine weiter steigende Nachfrage nach Schuldnerberatung sieht Caritas-Mitarbeiterin Lisa Jachtschütz als Folge der Inflation. „Das Überschuldungsrisiko steigt“, sagt die Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Caritasverbandes zu Beginn der Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände.
„Viele Menschen machen sich große Sorgen und sind verunsichert, wie sie die Zukunft bewältigen können. Das erleben wir tagtäglich in unserer Schuldnerberatung, denn die Zahl der Hilfesuchenden steigt stetig an“, berichtet Jachtschütz. Weiter führt sie aus: „Das Motto der Aktionswoche Schuldnerberatung `Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation´ gibt die Stimmung ganz gut wieder.“ Es ist deutlich zu spüren, dass die meisten Waren, Energie, Mieten und andere Dinge teurer geworden sind. Haushalte mit knappem Einkommen trifft es besonders hart.“
Viele Haushalte müssen deutlich über ein Drittel ihres Einkommens allein fürs Wohnen ausgeben. Umso schwieriger wird es dann, die gestiegenen Energiekosten und die deutlich teureren Lebenshaltungskosten zu stemmen. „Als eine der gemeinnützigen Schuldnerberatungen ist es uns ein Anliegen, in der Diskussion über Inflation und ihre Folgen die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation besonders von der Inflation betroffen sind.“ Daher unterstützt die Caritas-Mitarbeiterin mit ihrem Team die Forderungen zur Aktionswoche Schuldnerberatung. So braucht es z.B. einen generellen Pfändungsschutz bei existenzsichernden Leistungen. Oft können grundlegendsten Dinge wie Strom oder Gas nicht mehr bezahlt werden, so dass es zu Energiesperren kommt. „Mit allen Schuldnerberatungen der Verbände fordern wir: Keine Energiesperren für Verbraucherinnen und Verbraucher!“ Vielmehr muss ein unbürokratischer Zugang zu Sozialleistungen gewährleistet werden.
Lisa Jachtschütz weist darauf hin, dass zudem Kredite deutlich teurer werden: „Auch der ohnehin schon teure Dispokredit wird noch kostspieliger. Aber gerade Haushalte mit knappem Einkommen müssen diesen viel häufiger nutzen. Ebenso wird es für manche Familie, die sich mühevoll ein Eigenheim geleistet hat, ein böses Erwachen geben. Die Anschlussfinanzierung wird sehr viel teurer werden und wenn der Immobilienmarkt einbricht, wird es unter Umständen keine Anschlussfinanzierung geben.“
Die Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas ist Montag bis Donnerstag erreichbar von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 09371 97 89 57 oder über schuldnerberatung@caritas-mil.de.
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