Viele bunte Drehorgeln sind beim beim 1. Drehorgelfest in Miltenberg am Samstag 6. Mai und Sonntag, 7. Mai, in der historischen Altstadt in Miltenberg zu bestaunen.
Es ist mehr als Musik, die aus Drehorgeln erklingt. Es steckt eine Philosophie und technisches Verständnis dahinter. Das Stadtumbau-Management mit der Lenkungsgruppe, bei denen die Aktivitäten eingebunden sind in das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), hat den Club Deutscher Drehorgelfreunde nach Miltenberg geholt, um den Besuchern fürs Auge und fürs Ohr etwas Besonderes zu bieten.
Das Programm
Mehr als 30 Drehorgelspieler haben ihre Teilnahme zugesagt und gestalten das Programm mit:
Samstag, 6. Mai 2017
ab 10:00 Drehorgelspiel in der Altstadt
11:00 - 12:00 Orgelspiel in der Kirche mit einigen Drehorglern
12:00 - 14:00 Gelegenheit zum Mittagessen
15:00 Begrüßung durch Bürgermeister Demel in der Altstadt
18:00 Ende der Drehorgelspiel-Vorführung
18:30 - 19:30 Vorabendmesse mit einigen Drehorglern
Sonntag, 7. Mai 2017
ab 10:00 bis 16:00 Uhr Drehorgelspiel
Drehorgeln, Leierkästen und mehr
Die Drehorgel, vom kleinen Leierkasten mit zwanzig Pfeifen, bis hin zu großen Jahrmarktsorgeln mit mehreren Registern und hunderten von Pfeifen, nimmt in der mechanischen Musik den breitesten Raum ein. Anders als bei den selbstspielenden Klavieren, Geigen, Trompeten uns anderen mechanischen Instrumenten handelt es sich bei der Drehorgel um ein vollkommen eigenständiges Musikwerk.
Diesem Spezialgebiet der mechanischen Musikinstrumente hat sich der 1969 gegründete »Club Deutscher Drehorgelfreunde e. V.« gewidmet, der sich dem breiten Spektrum der Drehorgeln und Leierkästen mit ihren Facetten annimmt. Mehr als 1000 Mitglieder aus 17 Nationen gehören dem Verein an, der unter anderem Drehorgelfestivals organisiert, um die bunten, großen und kleinen Drehorgeln einem breiten Publikum vorzustellen. Besonders bekannt ist das internationale Drehorgelfest im baden-württembergischen Waldkirch, das alle drei Jahre ausgerichtet wird und in diesem Jahr zum 12. Mal (am 23. Bis 25. Juni) stattfindet. Im Lauf der vergangenen 200 Jahre machte die große Kunst des Orgelbaus die Stadt am Fuße des Kandels international bekannt. Tausende von Besuchern strömen in die große Kreisstadt in der Nähe von Freiburg im Breisgau, um die Drehorgeln, Leierkästen und ein umfangreiches Programm rund um dieses mechanischen Musikinstrument zu erleben.
Eine kleine Instrumentenkunde
Eine Drehorgel oder ihr kleiner Bruder, der Leierkasten, entsprechen im Aufbau einer stationären Pfeifenorgel. Im Gehäuse sind Pfeifenwerk, Balgwerk, Windlade und die Spieleinrichtung eingebaut. Mittels Kurbel oder Schwungrad wird über eine Pleuelstange der so genannte Schöpfbalg betätigt, der den nötigen Wind erzeugt, um das Instrument in Gang zu bringen. Dieser Wind wird in einem Magazinbalg gespeichert und in Druck umgewandelt. Die Zahl der Töne liegt bei Drehorgeln zwischen 12 und 45. Die Ventile werden durch die Spieleinrichtung entweder pneumatisch, mechanisch oder elektromagnetisch angesteuert. Die Pfeifen sind ähnlich wie bei einer Kirchenorgel angeordnet. Durch das Bewegen der Kurbel wird bei einer mechanischen, beziehungsweise pneumatischer Steuerung auch der Programmträger bewegt.
Die Stiftwalze ist der ursprünglichste Programmträger. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie durch Lochband und Lochkarte ersetzt. Eine moderne Drehorgel verfügt über einen Microchip als digitales Speichermedium zur Wiedergabe der Musik. Drehgeschwindigkeit, die Steuerung des Winddrucks und die Verwendung von unterschiedlichen Registern ermöglichen dem Spieler einer pneumatisch gesteuerten Drehorgel eine individuelle Interpretation.
Autor:Miriam Weitz aus Obernburg am Main |
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