Eine sehr lange Tradition haben die "Müller", die am Faschenachtssonntag in einer großen Gruppe eine Stunde vor Beginn des Gänsemarschs vom Mühltal kommend, ihren eigenen "Umzug" machen. Im Mühltal, westlich der Stadt, gab es entlang der Morre sechs Mühlen und eine weitere im Osten, außerhalb der Stadtmauer. Für den Gänsmarsch galt, dass nur "ehrbare" Bürger daran teilnehmen durften. Die Müller hatten aber keine Zunft, sie waren nicht zunftfähig und damit auch nicht ehrgerecht. Aber mitmachen wollten sie auf jeden Fall. Die Lösung war ganz einfach, man zog in der Berufskleidung - weiße Hose, weißer Kittel, weißer Zipfelmütze und weiß gepudertem Gesicht - dem Gänsmarsch voraus. Diesem Brauchtum blieb man bis heute treu. Aus einem Mehlsack werfen sie Spreu unter die Zuschauer, verteilen aber auch gerne mal eine Laugenbrezel. Ein besonders schönes Bild, wenn auf einem alten Sackkarren aus Holz der 'Narrensamen' mitgefahren wird.
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