Zauberhafte Klänge auf der Baustelle

Klezmusica und zwei Marimbaspieler spielten in der zur Renovierung leergeräumten Christkönigskirche ein ganz besonderes Konzert

Bereits beim Betreten der Kirche spürte man eine ganz eigene Stimmung. Wo normalerweise Kirchenbänke in Reih und Glied stehen, fanden sich nur wenige Kirchen- und Klappbänke, die in einem Halbkreis um Instrumente standen. Im Chorraum waren Paletten aufeinander geschichtet, der Altar und der Ambo aus Naturstein warteten auf ihren Abtransport. Die Wände wurden von der Abendsonne und bunten Strahlern angeleuchtet, die Marcus Reinhardt installiert hatte. Er setzte auch die Bühne ins rechte Licht.
Die sechs Musiker von Klezmusica betraten mit Bauhelmen und Warnwesten die Bühne und zogen die Besucher vom ersten Ton an in Ihren Bann. Auf ihrer Website www.klezmusica.de beschreibt die Gruppe ihre Musik mit dem Satz "Unsere Musik tanzt, singt, bringt überschwängliche Freude, melancholische Sehnsucht und Trauer des Lebens zum Ausdruck." So konnte jeder Besucher in seinem Gemütszustand gepackt und mitgerissen werden. Es wurde geklatscht und getanzt. Vor allem aber sah man viele strahlende Gesichter, die von der jiddischen Folklore und Weltmusik von Klezmusica begeistert wurden.
Martin Lange an den Percussions und Martin Kroth am Bass führten durch das Programm. Karin Lange an der Klarinette dankte dem Pfarrgemeinderat, der sofort Feuer und Flamme für die verrückte Idee der Band gewesen war, ein Baustellenkonzert zu veranstalten und der die Bewirtung übernahm. Zusammen mit Michael Becker an der Gitarre, Jutta Oberle an der Geige und Susanne Kunisch an der (Quer-)Flöte stimmten sie die Zugabe "Bei mir bist Du schön" an.
Als ganz besonderen Ohrenschmaus spielten Katharina Rachor aus Eschau und Elias Rack aus Sommerkahl auf ihren riesigen Marimbas teilweise in 4-Schlägel-Technik. Die beiden haben schon viele Preise bis hin zum 1.Preis im Landeswettwettbewerb bei "Jugend musiziert" gewonnen und freuen sich nun auf den Bundeswettbewerb im Mai. Viele Zuhörer hatten noch nie eine Marimba gehört und waren fasziniert von den bezaubernden Klängen und dem Können der beiden Jungmusiker.
Zum Schluss des Konzertes dankte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Joachim Kempf allen Beteiligten. Pastoralreferent Holger Oberle-Wiesli stellte den Entwurf der neuen Altarraumgestaltung vor und jeder Besucher ging mit der Gewissheit nach Hause, ein ganz besonderes und einmaliges Ereignis miterlebt zu haben.